Kondischach
Vorab: es war ein unglaubliches Turnier. Wir hatten viele Teilnehmer, einen straffen Zeitplan, packende Spiele und fröhliche, wenn auch erschöpfte, Gesichter. Aber von Beginn an:
28 Spieler, von U10 bis Betreuer, traten gegeneinander an. In den Vorrunden wurde dann jeweils bunt gemischt zwischen jung und erfahren. In Gruppe 1 konnte sich dann auch Taron recht souverän durchsetzen. Zusammen mit Henning ging es für ihn in die 2. Runde. Auch Teamer Julian war relativ souverän, musste er doch gerade gegen Minh Dat und Simon ordentlich beißen. Ähnlich erging es Tom in einer Gruppe, in der eigentlich alle Spiele ohne seine Beteiligung richtig spannend waren.
Gruppe 4 war zweigeteilt. Lukas spielte auf Nummer sicher und kämpfte nicht aufs äußerste um den Sieg, sodass Tönjes sich den Sieg mit ihm teilte. Weiter hinten konnte Hanna mit großartiger Leistung einen Sieg gegen Jelte holen, und so auf den geteilten dritten Platz springen. Nehmt euch in Acht, das gute Mädchen kann noch 10 Jahre Kondischach bei der LJEM spielen! Den Gegensatz dazu stellte Lukas dar. Extra angereist für das Turnier holte er sich den alleinigen Rekord für die meisten Teilnahmen: Seit gefühlt 10 Jahren war er bei jeder Ausgabe dabei. Ein Hoch auf Lukas!
Gruppe E & F hatten nur 4 Spieler, waren jedoch nicht minder stark besetzt. Gerade in der Gruppe E wurde ausgeglichen gekämpft, doch am Ende setzte sich Routinier Yannick vor Knut und Talent Joa durch. In Gruppe F konnte Titelverteidiger Magnus souverän die Konkurrenz ausstechen.
Zum Achtelfinale ging es dann richtig los. Die zwei Erstplatzierten sowie die vier besten Gruppendritten qualifizierten sich fürs Achtelfinale. Dort konnten sich zunächst Julian gegen Lukas und dann auch Magnus gegen Knut recht deutlich durchsetzen.
Zu den anderen 6 KO-Spielen wurde dann bis aufs Äußerste gefightet: Lukas konnte einen der beiden Strander, Alexander Brandt, ausschalten. Auch der andere musste mit hochrotem Kopf nach langer Anstrengung die Segel streichen. Tönjes konnte den Angriff des jungen Minh Dat abwehren, während sich Tom in einem ähnlichen Szenario gegen Joa durchrang. Auch Taron setzte sich hier durch und machte das Achtelfinale komplett.
Im Viertelfinale waren dann die Favoriten klarer: Taron, Magnus und Julian gewannen ihre Partien alle recht souverän. Maxi war zwar so etwas wie die Cinderella-Story des Turniers, bisher mit einigen fantastischen Partien, doch gegen Julian war nach einer kräftezehrenden Partie Endstation. Am interessantesten war das Duell zwischen Tönjes und Tom. Der Segeberger hielt die Stellung und Zeit lange ausgeglichen, doch auf den letzten 90 Sekunden spielte Tom all seine Coolness und Tempohärte auf und neben dem Brett aus. Er spielte sich einen Sekundenvorsprung heraus, den er bis ins Ziel retten konnte.
Doch fürs Halbfinale sollte ihm das noch zum Verhängnis werden. Denn hier spielte er gegen Magnus. Der war deutlich frischer, konnte die Dame gewinnen, und sich auf die Chance auf eine Titelverteidigung im Finale freuen. Sein Gegner dort wurde zwischen Taron und Julian ausgespielt. Lange hatte Julian einen Vorteil, wenngleich der auch klein war. Und im Zeitrahmen konnte er diesen Vorteil nur mit ins Damenendspiel nehmen. Ob er da einen entscheidenden Vorteil gewinnen konnte? Die Sprints nagten nun an ihm und sein Plan lief zwar, aber nur langsam (wie er). Hatte er zum Anbruch der letzten Minute noch eine halbe Vorsprung, flog die Zeit nun nur so. Bei 10 Sekunden hatte er fast den Bauern umgewandelt, aber auch seinen Zeitvorteil aufgebraucht. Denkbar knapp flog er zur Uhr heran – Taron hatte noch eine Sekunde auf der Uhr –, doch trotz großen Einsatz sollte es nicht reichen. Taron machte die Überraschung perfekt und zog ins Finale ein.
Dort behauptete er sich mit schwarz zunächst stark gegen Magnus. Der musste hier zum ersten Mal im Turnier so richtig kämpfen; und er spielte sich zwar einen Vorteil heraus, aber auch nur marginal. Und dann machte er das unerwartete: einen Fehler. Er stellte ne Figur weg, und war infolge dessen kräftig unter Zugzwang. Taron konnte den Vorteil im Endspiel allerdings nicht ummünzen, und verpasste unter anderem ein schönes, zweizügiges Matt. Stattdessen gab er die Figur für ein Endspiel zurück, in dem er lieber seinen Zeitnachteil in ein Remis schaukelte – erneut waren beide in der letzten Minute.
In der zweiten Partie ging es dann aber leider recht schnell. Magnus startete eigentlich nicht gut, doch dann konnte er deutlich die Aktivität übernehmen, in die Stellung Tarons eindringen, jene mit 2 Springern zerpflücken und sich die Dame krallen. Der faire Verlierer applaudierte seinem Gegner für diesen Turnaround, und Magnus konnte sich den Sieg erneut sichern. Gratulation! Taron konnte die Silbermedaille ergattern, während Tom und Julian sich Bronze teilten.
Ein Hinweis zum Abschied noch: Die SJSH überlegt, eine entkoppelte Landesmeisterschaft im Kondischach zu veranstalten. Feedback und Interesse bitte an das Team, wir würden uns sehr auf ein solches Projekt mit euch freuen!