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Gestern Abend fand ein Freizeitprogramm voller Aktivität und Überraschungen statt. Auch in diesem Ü-Schach Turnier gab es wieder viele Besonderheiten, wobei bereits in der ersten Runde die Regel, dass man drei Liegestütze machen muss bevor man schlagen darf, einige sportlich überanstrengte und zum Verzweifeln brachte: „Drei Liegestützen sind schon viel!“ und vor allem in Zeitnot konnte diese Regel tödlich enden

Doch wer weiterkämpfen wollte und durch eine weitere Regel nicht Remis anbot, ist seit gestern nun verlobt - Glückwünsche an Jaspers Neuverlobung mit Tabea.

Die zweite Runde wurde auch richtig verrückt, denn mitten im Geschehen wurde die Regel „Räuberschach“ eingeführt, was bedeutet, dass derjenige, der keine Figuren mehr auf dem Brett hat, gewinnt.

Der nun herrschende Schlagzwang veranlasste alle ihre Figuren bereitwillig dem Gegner anzubieten. Im späteren Rundenverlauf stellte sich dies jedoch als fatal heraus, da die Regel gegen Ende aufgelöst wurde und wieder „normal“ Schach gespielt wurde.

Wer dachte in der dritten Runde würde gewinnen einfacher werden, da man mit ein bisschen Können in „Schere, Stein, Papier“ auch drei Mal nacheinander ziehen durfte, wurde nach zwei Minuten durch Wellen-Schach eines Besseren belehrt. Was für einige überraschenderweise absolut neu war. Zudem kam die Regel, dass Bauern wie Läufer ziehen und das Durcheinander nahm seinen Lauf.

In der darauffolgenden Runde gab es das, wovor sich viele fürchteten und einige erhofften. Nach vier Minuten wurde das Brett gedreht und die Spieler mussten nun mit vertauschten Farben spielen. „Einige Spieler waren bereits kurz vor dem Matt“. Während der fünften Runde wurden Figuren auf der a- und h-Linie zu Türmen, aber nur solange wie sie sich hier befanden. Außerdem wurde die Uhr gedreht, also wurde die Rolle der Zeitlosen vertauscht.

Die sechste Runde fing verheerend für die älteren Spieler an, da die jüngeren Spieler ihnen eine beliebige Figur vom Brett nehmen durften; hier nahmen die meisten Spieler natürlich den gegnerischen Springer. „Die Tante hat wieder zugeschlagen!“

Zudem durften die kleineren Spieler eine beliebige geschlagene Figur wieder zurück aufs Brett holen. Jasper Miene, die nach der Altersregel ein wenig traurig wirkte, erhellte sich nach dieser Regeländerung auch endlich wieder. Auf Brett 1 tat sie jedoch richtig weh, da Simon plötzlich mit einer Dame und einer Figur weniger spielen musste. Noch brutaler wurde es durch die Regel, dass für fünf Züge keine Figur geschlagen werden durfte, sodass die Dame den König ohne Deckung im Alleingang Matt setzen konnte. Nach ca. 8 Minuten in der Runde kam für manche die rettende, für andere tödliche Regel, denn alle Schwerfiguren mussten vom Brett.

Die letzte und entscheidende Runde führte zu einem totalen Chaos. Zuerst mussten alle Leichtfiguren vom Brett, daraufhin folgte Müllschach. – Eine Spielart, die ebenso bekannt war wie Wellenschach, nämlich gar nicht. Doch dies war erst der Anfang. Es folgte die Regel, dass man einen geschlagenen Springer wieder einsetzten durfte, anstatt zu ziehen, die Bauern mussten sich zudem wie Springer bewegen und schlagen UND die ultimative Regel, Schach führt zu Partieverlust – Matt musste direkt gesetzt werden.

Trotz einiger Regeln, die ganz klar gegen ihn sprachen, konnte den Sieg schließlich Simon nach Hause tragen, ganz weit weg in das tiefe Baden, wo Ü-Schach bisher noch nicht richtig angekommen ist; aber vielleicht setzt es sich ja jetzt auch dort durch, und wir können irgendwann zu den Deutschen Ü-Schach-Meisterschaften einladen ;)

Alles in allem war es eine sehr interessante aber auch lustige Abendaktivität und nicht wenige freuen sich schon auf das nächste Mal. Passend zu dem Turniernamen haben die Sieger Überraschungs-Eier bekommen, aber damit die Überraschung auch wirklich komplett war, wurden natürlich auch einige der Preise zufällig verteilt.