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Zum Wohlergehen des deutschen Jugendschachs - DSJ Jugendversammlung

Wie die DSJ am Wochenende Schiffbruch erlitt und ihre engagierten Ehrenamtlichen mehr denn je braucht, um wieder seetüchtig zu werden.


Wir weisen darauf hin, dass es sich bei dem vorangegangenen Beitrag um eine subjektive Wahrnehmung und Einschätzung der Berichtschreiber Birger Pommerenke und Maximilian Rützler handelt.

Ist das noch meine DSJ? Kann ich mich damit identifizieren?

Das sind zwei wesentliche Fragen, die alle im Jugendschach ehrenamtlich Engagierten am vergangenen Wochenende im Rahmen der Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend beantworten mussten. Warum? Weil sich in den zur Jugendversammlung hinführenden Wochen die ohnehin schon dunklen Wolken über dem Jugendschachhimmel immer weiter bündelten, um sich schließlich in einem donnernden Gewitter auf der Jugendversammlung zu entladen.

Schon der Trend der vorangegangenen außerordentlichen Jugendversammlungen ließ Böses erahnen. Von Jugendversammlung zu Jugendversammlung wurde immer skurriler argumentiert: Immer mehr Gesetzestexte mussten herangezogen und Finanzunterlagen gewälzt werden. Ein nötiger Schritt, solange es um den Aus- bzw. Umgründungsprozess DSJ e.V. geht. Doch mit dessen Abschluss sollte man zurück zu den Inhalten kommen: Zu den Themen, die unsere Kinder und Jugendlichen bewegen, wie Meisterschaften und Events. Zu Maßnahmen gegen Corona, zu Maßnahmen der Mitgliedergewinnung und -bindung. Dass jedenfalls war die Hoffnung dieser Berichtschreiber.

Pustekuchen! Kurz vor der Jugendversammlung ging ein Aufschrei durch das Jugendschach. Ein 9-seitiges Brandschreiben, verpackt in einen Kassenprüfbericht. Eine Rolle in diesem Prozess fiel der Hauptamtlichkeit zu. Deutlich wird das z.B. im Exposé der DSB Kassenprüfer, in dem u.a. ein Sachverhalt „Gutscheine vom Jugendherbergswerk“ angeführt wird. Wie konnten die Kassenprüfer Kenntnis über die Existenz gewinnen? Auch wenn es zu Ungenauigkeiten im Finanziellen gekommen ist, im Rahmen der Jugendversammlung sowie einer erneuten Prüfung und Stellungnahme durch die Deutsche Sportjugend wurden eine Unzahl an vermeintlichen Mängeln entkräftet.

Quelle: Twitter Deutscher Schwachbund

So hinterlässt der Vorgang als Ganzes einen bitteren Nachgeschmack. Nach langen Diskussionen und einem Proseminar zur Gemeinnützigkeit hat die Jugendversammlung sowohl Malte Ibs als auch Rafael Müdder entlastet. Zum Glück hat der Prozess ja nur 5 Stunden gedauert, sodass man sich jetzt wieder inhaltlichen Themen widmen kann.

Nochmal Pustekuchen! Festzuhalten bleibt: Wer zukünftig Interesse an Jugendversammlungen hat, sollte zuerst sein Jura- oder Wirtschaftsstudium abgeschlossen haben. Die überproportionale Anwesenheit von Rechts- und Finanzexperten hat zu sehenswerten Schlagabtauschen der Formulierungen „Ich bin ja vom Fach“, „Ich hab das schon mit einem Kollegen im Finanzamt besprochen“ und „Abgabenordnung Paragraph XYZ ist hier heranzuziehen“ geführt. Die u23-Delegierten jedoch schienen für diese Tagesordnungspunkte eher geduldet als gebraucht zu sein, zumindest nach den Wortbeiträgen Einiger. Warum sollte man auch diejenigen zu Wort kommen lassen, für die wir eigentlich arbeiten sollten? Warum sollte man ihnen die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen, wo man doch Fachdebatten auf Hochschulniveau führen kann und mit den gesammelten Texten von Vater Staat jedes noch so menschlich vorgebrachte Argument niederknüppeln kann?

Mit diesem Kraftakt überstand man zwar die ersten Donner des Wochenendes, doch das gröbste Unwetter stand noch bevor. Denn als nächster wegweisender Tagesordnungspunkt standen die Wahlen an. Die Kassenprüfung zum Anlass nehmend haben sich Niklas Rickmann als 1. Vorsitzender und Markus Semmel-Michl als Finanzreferent zur Wahl gestellt. Beide Kandidaten hatten im Vorfeld bereits zu Vorstellungsrunden eingeladen. Das Programm des politischen Tandems scheint ebenso offensichtlich wie realitätsfern. Die festgestellten Zweifel an der Finanzführung sollten ausgeräumt werden, die Gräben zwischen den Landesschachjugenden zugeschüttet und die Brücke zum DSB gehalten und verfestigt werden. Alles in Allem ein Programm, was die bisherigen Amtsinhaber so eins zu eins unterschrieben haben. Inhaltlich hat Niklas lediglich sein Herzensprojekt aufzubieten: Es sollen Strukturen für digitale Mitgliedschaften und digitale Vereine entstehen - notfalls auch gegen den Willen des Deutschen Schachbunds, so dieser sich nicht für die Wichtigkeit dieses Themas erwärmen kann. Inwiefern eine Brücke nach so einer Aussage noch stehen kann, muss jeder für sich beurteilen. Auch das Ziel des DSJ e.V., sich nicht vom DSB zu entfernen, scheint ob der Aussicht, eigenständige Mitgliedschaftsverwaltungen zu etablieren, als gekippt. Ein Programmpunkt, der sehr in die Tiefe geht, schließlich weist auch jeder Landessportbund eigene Mitgliedsregelungen auf, die jeweils adressiert gehören. Alleine die Sichtung der Rechtslage könnte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ein gewagtes Ziel, wo man sich selber auf 2-4 Jahre zeitlich begrenzt hat. Auch die Ambition, die Gräben zwischen den Landesschachjugenden zuzuschütten, wirkt in Anbetracht der Entstehungsgeschichte unwahrscheinlich. Ob die Kandidatur also wirklich für Transparenz, Unabhängigkeit und Gemeinschaftswillen stehen kann, das muss ebenfalls jeder für sich beurteilen.

Ziel der Kampfkandidatur war die Neubesetzung des Finanzreferenten sowie des Ersten Vorsitzenden. Jenes Amt hatte bis dato Malte Ibs inne, der wie kein anderer die Inhalte der DSJ verkörpert. Er hat es stets vollbracht, junge Ehrenamtliche zu motivieren und zu Höchstleistungen zu bewegen. Wir kennen kaum einen Ehrenamtlichen, der für Malte nicht 110% gegeben hätte, wenn dieser gefragt hätte. Und das kam, gerade bei den auf Bundesebene engagierten jungen Erwachsenen, in der Jugendversammlung genauso herüber. Es ist bezeichnend, dass sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, gerade die auf Bundesebene mitarbeitenden und häufiger mit der DSJ in Kontakt kommenden, in der Personal- und Handlungsfreiheitsfrage überwältigend frequent „pro-DSJ-Ideen und Personal“ aussprachen - auch entgegen der Meinung ihrer eigenen Landesverbände.

Die Jugendversammlung hat sich dennoch mit 131 zu 129 Stimmen für Niklas Rickmann entschieden. Damit hat letztlich der Wechselwillen, die Lust auf Neues, über Inhalte und Umgang obsiegt. Nur wenige Stunden nach dieser wegweisenden Entscheidung bekam man eine Idee der Tragweite der Entscheidung. Schon wurde die ersten, im Rahmen des Gründungsmonats des DSJ e.V. zugesagte Spendenbereitschaft zurückgezogen. Man munkelt über einen Wert um die 35%. Das entspräche einem Geldbetrag von etwa 15.000€! Wie belastbar diese Zahl tatsächlich ist, das wird sich noch zeigen müssen. Am Sonntag haben Lennart Quante und Sascha Morawe, die stellvertretenden Vorsitzenden, versichert, dass der Geschäftsbetrieb 2021 noch nicht gefährdet sei, man für 2022 aber gegebenenfalls neu evaluieren müsse. Eine solch hohe Geldsumme kann im Jugendsportbereich Wunder bewirken. Ob Niklas in der Lage sein wird, diese Summe in Engagement aufzuwiegen, werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sehen. Die Hürde ist hoch und die Fußstapfen nicht leicht zu füllen. Der Leser dieser Zeilen braucht aber nicht zu verzagen, ein Großteil der entgangenen Spenden kommt nun dem Förderverein der Deutschen Schachjugend zugute. Jener ist darum bemüht, Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften und sonstigen Veranstaltungen der DSJ zu ermöglichen. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch: Dass der Samstag mit Niklas’ Wahl beendet wurde und es zu befürchten galt, dass große Teile der Ehrenamtlichen in und um den Vorstand der DSJ zurücktreten würden, da die neue Führung zu keinem Zeitpunkt im Vorfeld Gespräche mit den Betroffenen geführt hat, hat nicht unbedingt für einen geruhsamen Abend gesorgt. Glücklicherweise eröffnete Lennart Quante am Sonntagmorgen mit der Mitteilung, dass der Vorstand unverändert weitermachen würde und sich der neuen Herausforderungen stellen will. Einzig der bisherige Anti-Dopingbeauftragte Eric Tietz hat von einer erneuten Kandidatur Abstand genommen. Nun gilt es schnellstmöglich einen Nachfolger zu finden, da andernfalls Deutsche Meisterschaften im Bereich u18 aufgrund der Dopingregularien nicht mehr durchführbar wären. Gleichermaßen hängen große Fördersummen an dieser Position.

Die Wahl des Finanzreferenten, die aufgrund des gesprengten Zeitplans erst am Sonntag vollzogen werden konnte, galt als reine Formsache. Schließlich gab es keinen Gegenkandidaten, da der vorherige Amtsinhaber Rafael Müdder im Vorfeld angekündigt hatte, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ob diese Wahlen tatsächlich das Beste für das deutsche Jugendschach sind? Wir werden es sehen. Eine Alternative gab es jedoch, und diese soll nicht unerwähnt bleiben. Die Württembergische Schachjugend hat sich Tage vor der Jugendversammlung um einen Kompromiss bemüht, und dazu Vertreter der DSJ sowie Niklas und Markus eingeladen. Es wurde vorgeschlagen, dass Malte als 1. Vorsitzender im Amt bleiben solle und Markus als Finanzreferent zur Seite gestellt bekommen würde. Ein Kompromiss, der seitens des DSJ-Vorstands und den unterlegenen 49% der Landesschachjugenden befürwortet werden würde. Schließlich wurde man nicht müde zu wiederholen, dass man Malte ausschließlich aufgrund seiner Verantwortung im Finanzbereich nicht mehr haben wolle. Die Installierung von Markus als Finanzreferent hätte mit Sicherheit das eine oder andere bewegen können. Doch zu diesem Kompromiss kam es nicht.

Die übrigen Wahlen verliefen den Erwartungen entsprechend und der vorherige DSJ-Vorstand wurde wiedergewählt. Er bleibt also weiterhin mit erfahrenen Ehrenamtlichen, die nicht zuletzt für die Inhalte der vergangenen Jahre stehen, besetzt. Ein vollständiger Umbruch hätte wohl unvermeidlich zur Havarie des in höchste Seenot geratene Flaggschiffs geführt.

Quelle: Twitter Deutscher Schwachbund

Einen weiteren Schockmoment hat die Jugendversammlung noch bereitgehalten, als die Landesschachjugend Berlin die ehemalige hauptamtliche Mitarbeiterin Astrid Hohl als Kassenprüferin vorgeschlagen hat. Die vorgebrachten Zweifel, dass Astrid dadurch ihre eigene Arbeit kontrollieren würde, da sie noch bis Ende April angestellt war, wurden damit begegnet, dass es ja ohnehin zu einem Kassensturz mit dem DSB kommen würde. Selbst der Versammlungsleiter, Andreas Jagodzinsky, musste schmunzelnd feststellen, dass die Jugendversammlung sich damit ein interessantes Problem schafft und der nächste Kassenprüfbericht mit Sicherheit nicht minder strittig sein wird. Eine Wahl sei rechtlich möglich, unter dem Compliance-Aspekt den sich die Jugendversammlung an diesem Wochenende zu verschreiben gedachte, aber mehr als fragwürdig. Aber Compliance brauchen wir auch nur da, wo es uns allen beliebt und mit, ihr habt die Zahl hier schon einmal gelesen, 131 Stimmen wurde Astrid Hohl gewählt. Ein Schelm wer Böses denkt...

Nachdem nun auch dem Letzten klar war, dass sinnvolle Argumente heute „maximalen" Einfluss auf das Abstimmungsverhalten der Versammlung haben werden, sorgte wenigstens  die Antragssektion der Jugendversammlung phasenweise für helles Gelächter - nicht zuletzt befeuert durch Chatbeiträge eines hessischen Delegierten, der „sehr interessiert“ an den Meinungen der DSB-Kassenprüfer zu sein schien. Diese auflockernden Sprüche des jungen Delegierten haben für die eigene Motivation Wunder bewirkt. Wenn aber etwas so Banales wie „Ob ihr wirklich richtig wählt, seht ihr, wenn das Licht angeht“ als Lichtblick bezeichnet wird, dann lässt sich erahnen, wie es um uns alle stand.

Zeit ist ein kostbares Gut, wenn man bedenkt, dass die Jugendversammlung eigentlich schon hätte beendet sein sollen. Doch Compliance scheint, gemessen am eingeräumten Zeitfaktor, ein noch wertvolleres Gut zu sein. Der Compliance-Beauftragte, welcher absurderweise nicht gewählt werden durfte, da zwei Rechtsexperten drei Meinungen aufzuweisen hatten, hat nun das reichlich unpraktikable Recht, sämtlichen Schriftverkehr der Deutschen Schachjugend einzusehen. Uns stellt sich da jetzt die Frage, ob nun bei einer Mail mit dem Inhalt „Guten Morgen lieber Vorstand“ der Beauftragte in den CC genommen werden muss. Wir spielen mit dem Gedanken, es nach seiner Beauftragung einfach mal herauszufordern. Etwas weniger erfolgreich verlief für die Bayerische Schachjugend der Antrag, die Jugendversammlung möge geschäftsführende Aufgaben ab einem Schätzwert von über 100.000€ übernehmen. Man stelle sich die Unterhaltung zwischen Hotelkette und DSJ-Geschäftsführer vor:

„Lieber Herr XYZ-Hotel, leider kann ich die von ihnen gesetzte Frist für die Vertragsunterzeichnung nicht einhalten. Der Vertrag darf seitens der Geschäftsführung nicht gegengezeichnet werden. Die Entscheidung darüber trifft unsere Jugendversammlung, die wir mit einer Frist von vier Wochen einladen müssen. Ich bitte Sie dringlichst um Aufschub. Ich verspreche Ihnen auch, sollte die Jugendversammlung keine Entscheidung treffen wollen, werden wir umgehend die nächste Jugendversammlung einberufen.

Und wenn wir schon bei der Sache sind, dieses Reglement gilt analog auch für den Vertrag der Deutschen Vereinsmeisterschaften. Da sind wir auch auf Ihr Entgegenkommen angewiesen.

Für den, in seinen Rechten beschnittenen, Vorstand der Deutschen Schachjugend,

der Geschäftsführer“

Nicht für minder viel Amüsement hat der Dringlichkeitsantrag in der Sache Datenschutzbeauftragte:r gesorgt. Nachdem u.a. die bayerische Kassenprüferin die DSJ-Kasse geprüft hatte, hat sie, wie unlängst in der Kommentarsektion der Perlen diskutiert, selbst eine hinlängliche Begründung für die Beauftragung geliefert. Ein genialer Schachzug der Bayerischen Schachjugend.

Wesentlich für die Jugendversammlung war auch der Tagesordnungspunkt DEM 2022. Teile der Jugendversammlung erwarteten fertig ausgehandelte Verträge, die im günstigsten Fall auch direkt im Anschluss hätten unterzeichnet werden können. Der Vorstand der DSJ verstand den Auftrag, „Angebote aus Oberhof, Magdeburg und Willingen“ einzuholen, als eben das: Eingeholte, erste Angebote. Der Abgleich von Erwartungshaltungen ging hier völlig daneben. Das überrascht aber wenig. Wer dem Gesprächsverlauf gefolgt ist, bekam im Rahmen der Debatte DEM 2022 in Magdeburg oder Willingen Perlen á la „Wir können in Magdeburg die Preise auch senken indem wir auf die Zimmerreinigung verzichten“ zu hören. Hygiene - genau der Punkt, an dem es in Pandemiezeiten gilt, Abstriche zu machen. Der Gewinn von 5€ durch fehlende Hygienemaßnahmen stärkt mit Sicherheit das Vertrauen der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und deren Eltern in unsere Arbeit. Wir sind uns sicher, jede Familie würde ob der möglichen Ersparnis sogar auf warmes Wasser in den Duschen verzichten. Von Qualität geprägt war auch die Aussage, dass man in Magdeburg ja auch am Essen sparen könnte, da ein Buffet wie in Willingen von vielen Kindern ja gar nicht genutzt werden würde. Mit einem 5er in der Tasche pro Kind und Tag gibt es in Magdeburg ausreichend Möglichkeiten, eine gute Bratwurscht zu bekommen. Chapeau!

So absurd und emotional dieser Tagesordnungspunkt auch diskutiert wurde; es war auch das erste Mal, dass ernsthaft jugendliche Delegierte zu Wort kommen konnten. Okay, ihre Meinung hat nur die Hälfte der Anwesenden wirklich interessiert, auf der anderen Seite konnte man schließlich Geld sparen. Im Hinterkopf geblieben ist der von den bayerischen Delegierten, im Namen ihrer Jugendlichen, vorgetragene Wunsch Kosten zu senken, da sie sonst nicht mehr an Meisterschaften teilnehmen könnten. Die Fördermöglichkeiten durch den Förderverein der DSJ seien ja für den Mittelstand keine nutzbare Option. Im Allgemeinen sei es Zeit für Veränderungen, notfalls auch nur aus Veränderungswillen. Her mit dem “sicheren Hafen” Magdeburg und auf die Ruderbank liebes Willingen!

Das Kontroll- und Misstrauensklima, das seit wenigen Jugendversammlungen Einzug gehalten hat und sich stetig, sowohl in Bedeutung, als auch in seinem Umfang, gesteigert hat und in der Debatte zur Entlastung sowie den anschließenden Wahlen, aber auch in den Anträgen zum Compliance-Konzept gegipfelt ist, konstatieren wir eines Jugendverbandes unwürdig. Von Versammlung zu Versammlung sieht man die Motivation des jungen Ehrenamts im Vorstand der DSJ, aber auch in den Vorständen so manches Landesverbands, sinken. Während der Versammlung erreichte uns eine Nachricht, die diese Jugendversammlung als „dunkelste Stunde des Jugendschachs“ seit 20 Jahren beschreibt. Das letzte Mal, dass es auf einer Jugendversammlung tatsächlich und vorrangig um Kinder, um Jugendliche, um Menschen außerhalb der Versammlung ging, ist mittlerweile über zwei Jahre her. Die Jugendversammlung hat sich hin zu einem bürokratischen und formalisierten Spielplatz entwickelt, wo jeder in seinem Grüppchen die besten und schönsten Schaufeln und Förmchen für den Sandkasten hortet. In diesem Moment sehnen wir die nächste Jugendversammlung absolut nicht herbei. Ungebrochen ist aber der Wille, für unsere Jugendlichen tolle Veranstaltungen, Projekte und Meisterschaften zu verwirklichen. Wir sitzen alle im selben Boot. Zwar ist die Fahrt aktuell sehr stürmisch, doch jeder Sturm geht einmal vorbei. Deshalb können wir nur jeden darum bitten - der nach diesem Wochenende niedergeschlagen ist, der mit der Wahl nicht zufrieden ist, dem die Satzungsänderungen nicht behagen oder der fürchtet, dass gelebte Inhalte verloren gehen - bleibt am Ball! Bringt euch weiterhin ein! Leistet das, was ihr zu leisten bereit seid! Gebt alles für das Wohl des deutschen Jugendschachs! Irgendwann in der Zukunft wird es in einer Jugendversammlung der DSJ auch wieder darum gehen, Inhalte für die Jugend zu gestalten, und dann seid ihr gefordert!