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| LJEM, Turnier

Vormeisterklassenbericht Teil 1

Neues aus den Vormeisterklassen

In den letzten Jahren nahm die gehaltvolle journalistische Betrachtung eine zunehmend kleinere Rolle ein. Daher möchten wir Euch natürlich einen nüchternen Bericht nicht vorenthalten.

In der U14 Vormeisterklasse waren die ersten Bretter von Fehlern geprägt, allerdings waren es die Favoriten, die zuerst in Bedrängnis gerieten. An Brett 1 muss Dmytro Dykukha deutlich mehr kämpfen als es die Setzliste vermuten ließ. Allerdings meisterte er eine nicht ganz einfache Stellung mit Bravour und vergrößerte einen kleinen Vorteil kontinuierlich und münzte den Vorteil in einen ganzen Punkt um. Der nächste Favorit, der mehr Glückskekse zu sich genommen hat, als ein China-Restaurant im Jahr verkauft, spielte an Brett 4 eine sehr schwache Partie, gewann jedoch sehr schmeichelhaft nach mehreren groben Patzern seines Gegners.

In der U16 Vormeister bewiesen die ersten Bretter was die Setzliste versprach, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. An Brett 3 zeigte sich, dass kombinatorisches Geschick und solide Rechenfähigkeit eine gute Grundlage sind, allerdings nicht ausreichen. In deutlich besserer Stellung wurde ungenau fortgesetzt und die Leichtfiguren gewannen gegen die Türme. Favoritenstürze nach der Setzliste gab es kaum. Schachlich war die U16 Vormeister die wohl am wenigsten fehlerbehaftete Altersklasse.

Zwei Remisen im Mittelfeld zeigen, dass die Leistungsmitte sehr nah beisammen ist.

In der U18 Vormeisterklasse war ähnlich wie in der U14 Vormeister der Fehlerteufel unterwegs. Während die ersten drei Bretter ihrem Stand gerecht wurden, stolperte der Favorit durch eine Bauerngabel und konnte sich von dem Figurenverlust nicht mehr erholen.

Die längste Partie des Saals zeigte ebenfalls, dass der Fehlerteufel überall seine Spuren hinterlässt. In leicht besserer Stellung erreichte der Schwarzspieler ein Springer-Bauern Endspiel, was relativ trivial schien. Doch nach der ersten Zeitkontrolle verpasste er die Möglichkeit mit dem König die weiteren Bauern einzunehmen und so das Endspiel erfolgreich zu gestalten. Sein Gegner opferte seine zwei verbleibenden Bauern gegen den Springer und die gute Bauernstruktur von Schwarz und somit reichte es für ein Remis.

Die schönste Partie zeigten im Dabei-Cup Anja Yüksel und Isaak Falke. Nach einiger Zeit sah man ein sehr schönes ersticktes Matt durch Schwarz. Weiß erkannte dieses schöne Motiv leider erst zu spät und konnte somit nur neidlos den Sieg von Schwarz anerkennen.

Wir Schiedsrichter freuen uns auf die weiteren Runden und hoffen, dass sich die Fehlerquote in der U14 und U18 etwas senkt. Mehr Konstanz sorgt für mehr ansehnliche Partien. Mehr ansehnliche Partien sorgen für angenehmere Berichte. Angenehmere Berichte lesen sich besser. Besser zu lesende Texte erfreuen mehr Menschen.

Somit würden wir alle unser Ziel erreichen jeden Leser bestmöglich zu unterhalten.

 

Christian Lohrie

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