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Vorbericht zur LJEM 2025: Schach ante portas!

Salvete!

In wenigen Tagen heißt es wieder „Alle Wege führen nach Neumünster!“, wenn sich junge Schachspieler*innen aus ganz Schleswig-Holstein auf den Weg ins Kiek In aufmachen, um auf der Landesmeisterschaft gegeneinander anzutreten. Wir wollen euch in diesem Vorbericht einen kleinen Überblick über die Turniere und die Favorit*innen geben. Wir, das sind Jo und Anna, das Öff-Team der diesjährigen Meisterschaft. Wir nehmen euch nicht nur hier auf der Website im LJEM-Portal, sondern auch auf Instagram mit ins Turniergeschehen und geben euch einmalige Einblicke in unsere LJEM – schaut unbedingt mal vorbei! Zunächst aber ein kleiner Blick in die Startranglisten der Turniere:

Altersklasse U10

Wir starten mit den Jüngsten in der Altersklasse U10 – 47 Spieler gehen hier in diesem Jahr an den Start. Haushoher nomineller Favorit ist der erst achtjährige Oscar Reese (SK Doppelbauer Kiel), der seine erste LJEM spielen wird. Allerdings hat Oscar in den vergangenen drei Jahren bereits bei der DJEM U8 mitgespielt und kennt sich mit großen Turnieren und starken Gegnern folglich aus. Die Favoritenrolle mag klar erscheinen, doch sollte man sich in der U10 nie zu sicher sein. Denn viele Spieler haben hier noch gar keine DWZ und so ist es schwer, die Spielstärke einzuschätzen. Von Platz 2 der Startrangliste startet mit Luka Nikolic (Elmshorner SC) ein weiterer DJEM-erfahrener Spieler und Platz 3 der U10 im vergangenen Jahr. Es ist für Luka das letzte Jahr in der U10 und er wird sicher alles daran setzen, sich im letzten Anlauf den Landesmeistertitel zu sichern. Auf Platz 3 und 4 der Startrangliste folgen Daniel Scharmacher Jones (Raisdorfer SG) und Chris Wang (SK Doppelbauer Kiel) – das Spitzenquartett liegt nominell klar vor den übrigen Verfolgern. Die besten drei Spieler qualifizieren sich hier übrigens für die Deutsche Meisterschaft U10!

Altersklasse U10w

Favoritin in der U10w ist Hanna Meiki Hirtzel (Elmshorner SC), die Vize-Landesmeisterin des vergangenen Jahres. Allerdings liegt sie nur knapp vor ihrer Vereinskollegin Viktoria Bräutigam, einer ebenfalls sehr erfahrenen Spielerin. Beide haben im bereits DJEM-Luft geschnuppert und werden sicherlich motiviert sein, sich erneut zu qualifizieren. Doch auch hier gilt: Die zahlreichen DWZ-losen Spielerinnen könnten noch für die ein oder andere Überraschung sorgen. Für die U10w haben wir zwei Qualifikationsplätze für die DJEM.

Altersklasse U12

Die U12 hat mit Michael Moskalenko vom Elmshorner SC einen klaren nominellen Favoriten, der 200 DWZ Punkte Abstand zu seinen Verfolgern vorweisen kann. Nachdem er sich die letzten drei Jahre mit dem zweiten Platz begnügen musste, wird er dieses Jahr alles daran setzen wieder den Landesmeistertitel zu erringen, wie einstmals bei seiner ersten LJEM, damals als U8er in der U10. Jedoch werden da einige was dagegen haben und sich ebenfalls gute Chancen ausrechnen, um den Sieg mitzuspielen. Dazu gehört zum Beispiel Levi Adrian Rusch vom SV Bad Oldesloe, der seine vierte LJEM bestreiten wird und auch schon Erfahrungen bei der Deutschen Einzelmeisterschaft sammeln konnte. Ein weiterer Kandidat ist Niclas Betz vom Flensburger SK, der zwar erstmals bei der LJEM mit dabei ist, sich allerdings schon in vielen Turnieren bewiesen hat, darunter auch die offene DJEM.

Auch der jüngere Jahrgang hat starke Spieler vorzuweisen. So wird sich Michaels Vereinskollege Ata Lucien Dintinger, der letztes Jahr als Vizemeister in der U10 auch einen Platz zur Deutschen erlangte, ebenfalls bemühen, einen Podiumsplatz zu ergattern, um nach Willingen zurückzukehren. Die Top 5 hat nochmals ein 200 DWZ Punkte Polster zum Rest des 28-köpfigen Teilnehmerfeldes. Das wird von Niilo Egert (Lübecker SV) angeführt, der höchstens Außenseiterchancen, hat den Titelgewinn aus dem Vorjahr, nun in der U12, zu wiederholen. Die besten drei Spieler der U12 qualifizieren sich für die DJEM.

Die Teilnehmerzahlen sind dieses Jahr übrigens sowohl in der U12 als auch in der U12w exakt gleich zum Vorjahr.

Altersklasse U12w

Die u12w bekommt demzufolge wieder ihr eigenes Turnier, in dem zwölf Mädchen um den Landesmeistertitel und die Qualifikation zur Deutschen Einzelmeisterschaft kämpfen werden. Die Spitze der Setzliste wird vom jüngeren Jahrgang dominiert und wurde lange Zeit von Sophie Victoria Vasilieva angeführt. Sie ist, wie der nominelle Favorit im respektiven offenem Turnier, beim Elmshorner SC ansässig und wird danach streben, auch den Pokal für die Landesmeisterin u12 in ihren Besitz zu bringen. Der macht sich bestimmt hübsch neben dem U10w-Pokal des letzten Jahres.

Aber auch andere Spielerinnen haben fleißig trainiert und wollen nun ihr Können unter Beweis stellen. Ein Beispiel dafür ist Victorias Vereinskollegin Amelie Meiyan Hirtzel. Diese konnte mit der Auswertung einer Jugendliga nämlich über 200 DWZ-Punkte gutmachen und hat in diesem Feld nun das höchste Rating. Ob sie diese starke Leistung auch bei der LJEM zeigen kann, werden wir sehen. Noch zwei weitere Spielerinnen konnten schon die magische Grenze, der vierstelligen DWZ überschreiten. Anna Tatar (SK Kaltenkirchen) war auch schon auf dem Podium der U10w zu finden und weiß, wie es ist, bei einer Deutschen Meisterschaft dabei zu sein. Sie wird sich bestimmt nicht kampflos geschlagen geben. Zum Spitzenquartett zählt ebenfalls Nele Martens (SV Merkur Hademarschen / SF Wilstermarsch & Itzehoe), bevor das restliche Teilnehmerinnenfeld mit etwa 100 DWZ Punkten Abstand folgt.

Dennoch hat jede die Möglichkeit vorne mitzumischen, da Wertungszahlen in dieser Altersklasse nicht immer sonderlich aussagekräftig sind. Das zeigte auch das letzte Jahr, als Zahra über die circa 400 DWZ stärkere Setzlistenerste triumphierte. Beide sind dieses Jahr allerdings in der U14 anzutreffen

Altersklasse U14 & U14w

Neu in den älteren Altersklassen ist, dass es keine Meisterklassen mehr gibt. Es wird also kein separates Rundenturnier gespielt, sondern alle haben in einem gemeinsamen Schweizer System Turnier die Chance, nach dem Titel zu greifen. Spannend wird sein, wie sich das auf die Performance der Favorit*innen auswirkt. Der Teilnehmerzahl scheint das anscheinend gut zu tun, denn mit 40 Teilnehmenden sind es dieses Jahr mehr Anmeldungen als letztes Jahr - selbst wenn man Meisterklasse und Vormeisterklasse zusammen zählt.

Der nominelle Favorit ist mit Savas Arslan (Raisdorfer SG) ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Es ist seine erste LJEM-Teilnahme, jedoch setzt er mit einer Erst-DWZ von fast 1900 einen ersten Paukenschlag und katapultiert sich so auf den ersten Setzlistenplatz. Es bleibt abzuwarten, ob er diese hohe Zahl auf dem Brett verteidigen und sich vielleicht sogar einen der beiden DJEM-Qualifikationsplätze sichern kann. Vielleicht gelingt ihm dann ebenfalls ein Newcomer-Sieg, wie es ihn auch im letzten Jahr zu sehen gab.

Da war Conan Sasse vom SV Holstein Quickborn dafür verantwortlich. Dieser musste sich zunächst über einen Stichkampf überhaupt erst für die Meisterklasse qualifizieren, um sich dann unerwarteterweise erfolgreich zum Landesmeister zu kämpfen. Auch dieses Jahr tritt er wieder in der U14 an (allerdings mit 400 DWZ Punkten mehr) und hat sicherlich Ambitionen, seinen Titel zu verteidigen.

Auch Chidera Aguike von der Raisdorfer SG hat in der letztjährigen u14 Meisterklasse schon Erfahrungen sammeln können. Dieses Jahr hat er gute Chancen, direkt in den Titelkampf einzugreifen oder einen der zwei Qualifikationsplätze zur Deutschen Einzelmeisterschaft zu erspielen. Das weitere Verfolgerfeld besteht aus zwei Spielern, die aus der U12 hochgerückt sind: Der U12-Landesmeister des Vorjahres Theodor Lanert vom SK Kaltenkirchen und Paul Matti Kutz vom Lübecker SV. Letzterer konnte die letzte LJEM leider nicht zu Ende spielen, aber sicherte sich dennoch einen Platz in der Top 10 mit 5 aus 6 Punkten. Die eine Niederlage musste er gegen Theo einstecken. Aus Niederlagen lernt man bekanntlich am meisten und eventuell gibt es dieses Jahr eine Gelegenheit, diesen Gefallen zu erwidern.

Der Wettbewerb um den Landesmeisterinnentitel in dieser Altersklasse wird zwischen vier Teilnehmerinnen dieses Turniers entschieden werden. Für Mane Margaryan dürfte die Rolle als nominelle Favoritin nicht ungewohnt sein, denn sie hatte sie bereits die letzten drei Jahre inne. Die ersten beiden Male konnte die Elmshornerin dieser auch gerecht werden und den Landesmeisterinnentitel erlangen. Im letzten Jahr hat Lokalmatadorin Zahra Guliyeva allerdings gegen diese Vormachtstellung rebelliert, sich gegen die vermeintlich stärkere Konkurrenz behauptet und sich selbst die Krone aufgesetzt. Dieser Wettkampf geht nun in einer höheren Altersklasse in die nächste Runde. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob es durch das Schweizer System überhaupt zum direkten Kräftemessen kommt oder ob es ein Fernduell wird. Außerdem sind Lea-Maileen Christiansen (SC Agon Neumünster) und Tjara-Marie Reimann (TuRa Harksheide) in Lauerstellung. Alle vier haben bereits in der Vergangenheit gemeinsam in einem Turnier gegeneinander gewetteifert. Aber wie heißt es so schön: "Neues Spiel, neues Glück".

Altersklasse U16/U16w

Was können wir von unserer U16/w erwarten? Das wird die interessante Frage sein im Jahr nach der Umstellung von Meisterklassen auf ein einzelnes Open. Die Teilnehmerliste von 2025 zeigt eine Sache sehr deutlich. Durch die Umstellung sehen wir ein deutlich homogeneres Teilnehmerfeld in der Spitze des Turniers – eigentlich widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass die Meisterklassen eben dieses starke Feld in der Spitze bilden sollten.

Doch genug von den Auswirkungen nicht-schachlicher Entscheidungen. Hier nun ein Ausblick auf das, was wir von unseren Spieler*innen in der U16 erwarten können - oder auch nicht. Denn eines ist klar, durch Freiplätze bei der DEM und das zeitgleich stattfindende Grenke-Open fehlen die nominell stärksten Jugendlichen dieses Jahr. Dies macht die Situation dahinter umso interessanter, da die Setzliste, angeführt von Darian Farokhi bis zu Max Lieb(Setzliste 5), von der Zahl so eng beieinander ist, dass hier entweder alle oder eben keiner als Favorit ausgemacht werden kann. Blickt man weiter durch die Teilnehmerliste, müssen allen Spieler*innen bis Platz 10 Chancen auf einen Turniersieg eingeräumt werden. Daher ist die U16/w vielleicht die spannendste Altersklasse in diesem Jahr. Es wird hier vor allem auf Konstanz, Vorbereitung und vielleicht auch auf ein Quäntchen Glück ankommen.

Vermutlich wird sich der ein oder andere Leser fragen, wo denn die Mädchen im vorherigen Absatz geblieben sind.  Sowohl Ida Klara Kutz (Lübecker SV) als auch Julia Marie Junge (SF Wilstermarsch&Itzehoe) sind in der besprochenen Top Ten zu finden, haben in ihrem kleinen Feld in der U16 einen deutlichen Vorsprung vor der nächsten Konkurrentin Jana-Marie Christiansen (AGON Neumünster) und werden vermutlich den Titel der Landesmeisterin unter sich ausspielen. Also bleibt für uns das Abwarten, ob sich im Turnier jemand durch bestechende Form zur LJEM als Favorit herauskristallisiert.

Altersklasse U18/U18w

An der Spitze der Setzliste stehen Jonas Rempe (SK Doppelbauer Kiel) und Philipp Ziming Guo (TuRa Harksheide) – zwei Spieler, die lediglich sechs DWZ-Punkte trennen. Schon im letzten Jahr zeigten beide ihre Klasse, als sie mit jeweils 8,5 Punkten aus neun Partien aus dem jüngeren Jahrgang heraus die U18 dominierten. Nur im direkten Aufeinandertreffen trennten sie sich mit einem Remis – ein echtes Spitzenduell auf Augenhöhe.

Neu im Kreis der Titelanwärter ist Bjarne Vollbehr (SK Doppelbauer Kiel), der DWZ-technisch nur knapp hinter Jonas und Philipp liegt. Aus dem Zweikampf des letzten Jahres könnte also in diesem Jahr ein offener Dreikampf werden. Ein weiterer starker Konkurrent ist Ruben Engels (Lübecker SV), der im Vorjahr den zweiten Platz in der U16-Meisterklasse belegte. Auch er gehört noch dem jüngeren U18-Jahrgang an und dürfte mit seiner Spielstärke Jonas, Philipp und Bjarne ordentlich fordern.

Mit der Einführung eines großen Schweizer-System-Turniers wird der Turnierverlauf in diesem Jahr zusätzlich an Spannung gewinnen. Vor allem die direkten Duelle der Favoriten untereinander könnten eine entscheidende Rolle bei der Titelvergabe spielen.

Auch in der U18w gibt es starke Anwärterinnen auf den Landesmeistertitel. Helene Hellenbroich (Lübecker SV) geht als Favoritin ins Rennen. Ob sie ihren Erfolg vom letzten Jahr wiederholen kann, wird sich zeigen – leicht wird es nicht. Ihre Vereinskollegin Ida Rosin gehört ebenfalls zu den vielversprechenden Kandidatinnen. Helene muss mit fast 100 DWZ-Punkten Vorsprung allerdings eine starke Leistung zeigen, um sich erneut durchzusetzen. Weitere Hoffnungen dürfen sich auch Sofia Margaryan und Emma Neitzel (beide Elmshorner SC) machen. Ein direktes Duell zwischen den Titelanwärterinnen wäre sicherlich ein Höhepunkt des Turniers und könnte für die Entscheidung sorgen.

Mit insgesamt 36 Teilnehmenden in der U18 wird das Rennen um die Landesmeistertitel sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen hochspannend.

Dem aufmerksamen Leser/der aufmerksamen Leserin hat die Einleitung dieses Artikels vielleicht schon einen Hinweis auf das diesjährige Motto unseres Freizeitteams gegeben: Hier steht in diesem Jahr alles unter dem Motto „Römer und Gallier“. Schaut unbedingt im Freizeitraum vorbei, um keine der coolen Aktionen zu verpassen, die wir für euch geplant haben! Wir konnten hier natürlich nur Spekulationen anstellen, wer am Ende den Titel mit nach Hause nimmt, denn erst am Ende des Turniers wird sich herausstellen, wer zurecht „Veni, vidi, vici“ behaupten kann. Bis dahin wünschen wir euch eine tolle Woche und allen Teilnehmenden: Fortuna vobiscum sit!

Hier geht es zu den Teilnehmendenlisten aller Altersklassen.