Liebe Jugendliche, liebe Vereinsvertretende, liebe Unterstützende, liebe Schachfreunde,
unser Schachjahr 2020 neigt sich so langsam dem Ende zu. Diese Zeit nutzen wir alljährlich, um auf die vergangenen Monate zurückzublicken. Uns alle hat die Corona-Pandemie stark getroffen. Mitte März führte der erste Shutdown zu erheblichen Einschränkungen. Auf einmal mussten die Vereinsräume leer bleiben und eine Unzahl an Veranstaltungen, wie z.B. das Sommerferiencamp oder die LJEM, mussten entfallen. Diese schwere Zeit hat vielerorts ein Umdenken unterstützt. In den Vereinen und in der Schachjugend haben wir, wo es keine Präsenzveranstaltungen geben durfte, vermehrt auf Online-Angebote gesetzt. Es wurde viel probiert und gemacht und einige tolle, nachhaltige Projekte haben ihren Ursprung in diesem ersten Shutdown. Als Beispiel muss man hier die DSOL des DSB erwähnen, aber auch die Quarantäneliga auf Lichess. Der Jugendländervergleich hat sich die ersten 2-3 Monate einer kaum zu träumenden Resonanz erfreut. Wir blicken also einerseits mit Unbehagen ob der Pandemieumstände, aber auch mit dem Wissen, dass unser Schachspiel einen wahren Boom erlebt, auf die vergangenen Monate zurück.
Einer unserer Schwerpunkte im Jahr 2020 bildete erneut die Förderung des jungen Ehrenamts. Mit der Aktion „Sei dabei – Insight LJEM“ haben wir Jugendliche dazu eingeladen hinter die Kulissen der Organisation unserer Landesmeisterschaften zu blicken. Diesem Ruf folgte Joa Max Bornholdt der sich unserem Teamertreffen in Kiel angeschlossen und seine Perspektive zu verschiedenen Themen mit eingebracht hat.
Der Jugend Ehrenamtspreis hat auch in diesem Jahr einen Gewinner gefunden. Leider konnte die Ehrung aufgrund der ausgefallenen LJEM noch nicht durchgeführt werden, weshalb wir uns an dieser Stelle noch bedeckt halten wollen, um eine Ehrung im Rahmen der LJEM 2021 durchführen zu können.
Anfang März fand unsere alljährliche Landesschulschachmeisterschaft statt. Als letzte Veranstaltung vor dem ersten Shutdown sind wir dort zusammengekommen, um die besten Schulschachmannschaften Schleswig-Holsteins zu ermitteln. Den ausführlichen Bericht unseres Schulschachreferenten, Olaf Nevermann, findet ihr hier.
Der März ist der Monat, der mir am besten im Kopf geblieben ist….erst die große Enttäuschung: Die LJEM musste, nachdem wir unzählige Stunden an Vorarbeit investiert hatten abgesagt werden, der gesamte Spielbetrieb musste ausgesetzt werden…doch ist der März nicht nur geprägt von negativen Nachrichten. Am 15.03. und damit lediglich 4 Tage nach dem Shutdown haben wir für euch den Online-Grand-Prix ausgelobt. Über mehrere Wochen, in verschiedenen Zeitmodi und verschiedenen Schachvarianten sind immer wieder Jugendliche unserem Ruf ans Onlinebrett gefolgt. Vielen Dank dafür! Unser Dank gilt auch unseren Unterstützern, die uns fortwährend bei der Livekommentierung auf Twitch unterstützt haben. Danke Kenneth, danke Benedict, danke Lars, danke Malte ohne euch wäre die Turnierserie nur halb so lustig gewesen.
Parallel zu unserem Online-GP lief auch der Jugendländervergleich auf Initiative der Hessischen und unserer Schachjugend an. Über mehrere Monate hinweg haben sich die Jugendlichen, Ehrenamtlichen und Junggebliebenen der Schachjugenden in einem Ligensystem gemessen.
Die Zeit bis zur ersten Präsenzveranstaltung im Juli haben wir demnach nicht faul auf der Couch verbracht J. Das Kinderschachcamp u9, welches jährlich in Kooperation mit der Deutschen Schachjugend, der Schachjugend Mecklenburg-Vorpommern und uns stattfindet, hat den Auftakt des Präsenzbetriebs gebildet. 16 Kinder aus 6 Bundesländern sind die Reise zu uns nach Schleswig-Holstein angetreten und hatten gemeinsam eine tolle Zeit. Einen ausführlichen Bericht kann man hier finden.
Den Juli haben wir auch genutzt, um neue Wege zu gehen. Zum ersten Mal fand ein digitaler Verbandstag statt. Eingeladen wurden alle Vereinsvertretenden Schleswig-Holsteins. Auf der Agenda stand u.a. die Umgründung der DSJ in einen e.V., aber auch der allgemeine Austausch zum Spielbetrieb und zum Ehrenamt. Das Protokoll der Veranstaltung gibt es hier.
Nachdem sich im August kein Sinken der Infektionszahlen abgezeichnet hat und auch viele Gemeinden und Kommunen weiterhin öffentliche Einrichtungen, z.B. Schulen, Förderzentren etc., nicht für den „Freizeitbetrieb“ freigeben wollten, blieb uns leider keine andere Möglichkeit als die Ligensaison 2019/2020 abzubrechen. Ein Entscheidungsspiel zwischen dem SC AGON Neumünster und dem SV Bad Schwartau sollte den Aufsteiger in die Jugendbundesliga ermitteln. Zur Ankündigung hier und zum Bericht über den Ausgang des Matches hier.
Für vorbildliche Vereinsförderung hat TuRa Harksheide im September „Das grüne Band“ und damit eine Prämie über 5000€ erhalten. Auch an dieser Stelle unsere Glückwünsche! Diese Auszeichnung bedarf unermüdlicher Anstrengung über viele Jahre. TuRa Harksheide zeigt sich jedes Jahr aufs Neue in bestechender Form und kann sich zurecht über diese Auszeichnung freuen. Die Pressemitteilung des Vereins kann hier eingesehen werden.
So langsam nähern wir uns dem Ende des Jahres und damit auch den ersten Veranstaltungen auf Bundesebene. Die Deutsche Ländermeisterschaft in Berlin hat so manchen Schachenthusiasten in die Hauptstadt gelockt. Unser 8er zeigte eine respektable Leistung und belegte schlussendlich den 7. Platz. Wir berichteten ausführlich.
Die Deutsche Jugend-Einzelmeisterschaft fand in diesem Jahr erst im Oktober statt. Der Pfingsttermin konnte aufgrund der Coronalage leider nicht gehalten werden. Erstmals wurde die DJEM in zwei Veranstaltungen aufgeteilt, um so die Hygienevorgaben einzuhalten. Was unsere Jugendlichen in diesem Jahr in Willingen gezeigt haben, war beeindruckend und so mancher konnte sich mit einem Platz in den Top 10 selbst beschenken.
10. Platz u16w Ornella Falke
8. Platz u14 Keyvan Farokhi
7. Platz u18w Alexandra Mundt
4. Platz u12w Katerina Bräutigam
3. Platz u10w Ida Klara Kutz
1. Platz u10w Lisa Sickmann
Einen ausführlichen Abschlussbericht, mit dem wir hoffentlich allen Spieler*innen gerecht geworden sind, findet man hier.
Am 18.10. haben wir dann endlich, schließlich findet sie in der Regel im April statt, unsere Jugendversammlung abgehalten. Einen Bericht findet ihr hier. Das ausführliche Protokoll gibt es hier. Im Anschluss an die Jugendversammlung haben sich mit Celina und Taron auch zwei Interessenten für die offenen Positionen der Jugendsprecher gefunden. Beide wurden durch einen Vorstandsbeschluss einstimmig zu kommissarischen Jugendsprechern ernannt.
In Schleswig-Holstein haben wir so manchen aktiven Verein, der sich um die Förderung des Mädchenschachs bemüht. Dies erkennt man nicht zuletzt an den Platzierungen unserer Spielerinnen auf der diesjährigen Deutschen Meisterschaft. Mit dem Mädchenschach-Newsletter möchte unsere Mädchenschachreferentin Anna-Blume mit eben diesen in Kontakt treten und ihnen u.a. Informationen zu anstehenden Veranstaltungen mitgeben. Wer sich noch nicht für unseren Newsletter angemeldet hat, sollte dies alsbald nachholen.
Wolfgang Krüger ist ein Name, der jedem Schachspieler in Schleswig-Holstein ein Begriff sein sollte. Als Vereins- und Kadertrainer hat er vielen Spielern den Weg bereitet. Seit unzähligen Jahren begleitet Wolfgang unsere Delegationen für die Deutschen Meisterschaften. Auch abseits der Schachjugend ist Wolfgang ein hochgeschätzter Schachspieler, Trainer, Vertrauter und Freund. In diesem Jahr erhielt er einen von insgesamt 50 Jubiläumschessys der Deutschen Schachjugend! Lieber Wolfgang, herzlichen Dank für deinen Einsatz! Mögest du uns noch lange erhalten bleiben!
Last but not least möchten wir an dieser Stelle auch unsere Adventsturnierserie anführen. Vom 1. Advent an trafen wir uns jeden Sonntag bei Softdrink und Kuchen auf Lichess und haben jeweils 2 Stunden miteinander verbracht. Im Durchschnitt fanden jeweils 30 Spieler*innen den Weg in unsere virtuellen Turnierräume um mit uns den Weihnachtstagen entgegenzufiebern. Das ganze Spektakel wurde dabei erneut live kommentiert. Unser Dank gilt an dieser Stelle erneut Kenneth, Bene und Malte die zusammen mit den Vorstandsmitgliedern für den aufmerksamen Zuschauer so manche Anekdote erzählt haben.
Abseits des Verbandsgeschehens müssen wir auch die Einzelleistungen unserer Jugendlichen hervorheben. Exemplarisch wollen wir hier die Nominierung von Katerina Bräutigam als Spielerin des Jahres, sowie den gerade erst errungenen Weltmeistertitel in der u16 von Frederik Svane nennen. Herzlichen Glückwunsch zu diesen tollen Leistungen!
Mit dem Ende 2020 steht auch der Anfang 2021 vor der Tür. Ein Ausblick in ebendieses nächste Jahr scheint momentan sehr ungewiss. Bis zum 10. Januar hält der Shutdown noch an. Betrachten wir die aktuellen Zahlen, ist davon auszugehen, dass der Shutdown verlängert wird und wir damit auf unbestimmte Zeit von unseren Holzbrettern und –figuren Abstand nehmen müssen. Die Deutsche Schachjugend hat bereits verkündet, dass die Deutschen Vereinsmeisterschaften 2020 frühestens im April 2021 nachgeholt werden. Wir sitzen derzeit an der Planung der LJEM. Wir werden uns auf so manche Veränderung einstellen müssen und so mancher Kompromiss muss gefunden werden. Unser Konzept für die LJEM steht, es gilt jetzt noch letzte Details mit der Jugendherberge zu klären. Wir sind zuversichtlich, dass wir euch Anfang-Mitte Januar die Ausschreibung für die LJEM präsentieren können. Vorab aber schon einmal die Info: Wir sehen uns gezwungen, die LJEM strukturell zu verändern. Dies betrifft den Zeitraum in dem die jeweiligen Turniere (Vormeisterklasse, Meisterklasse und u10/u12(w)) ausgetragen werden. Wir planen aktuell mit dem folgenden Zeitplan:
Ostersonntag 04.04. Anreise und 1. Runde Vormeisterklassen u14-u18
Letzte Runde und Siegerehrung am Abend des 07.04. (Mittwoch)
Donnerstag 08.04. Anreise und 1. Runde der u10/u12(w)
Letzte Runde und Siegerehrung am Nachmittag des 11.04. (Sonntag)
Dienstag 06.04. Anreise und 1. Runde der Meisterklassen u14-u18
Letzte Runde und Siegerehrung am Nachmittag des 11.04. (Sonntag)
Ob die LJEM dann tatsächlich im April stattfinden kann wird durch die Entwicklung der Infektionszahlen und die jeweiligen Verordnungen des Bundeslandes bzw. der Stadt Neumünster abhängig sein.
Betreffend unseres "normalen" Spielbetriebs haben wir bereits Ende November mitgeteilt, dass wir eine Aufnahme für nicht möglich erachten. Das aktuelle Verbot des Amateursports bestätigt unsere Einschätzung. Betreffend der weiteren Entwicklung beobachten wir die Entscheidungen auf übergeordneter Ebene.
Zu guter Letzt möchten wir uns bei euch allen für ein aufregendes und (leider) abwechslungsreiches Schachjahr 2020 bedanken. Wir hoffen, dass mit dem Schachjahr 2021 auch wieder etwas Normalität Einzug hält, aber seid euch gewiss, sollte das nicht der Fall sein, werden wir uns auch dieser Situation stellen und bei unseren Angeboten für euch mit viel Kreativität zu Werke gehen.
Wir wünschen euch frohe Weihnachten, besinnliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Für den Vorstand,
Maximilian Rützler
2. Vorsitzender