Während die Mannschaft von TuRa Harksheide, verstärkt durch die berliner Gastspielerin Luise Schnabel, von Setzlistenplatz 2 startete und daher mit der Absicht in das Turnier ging, um den Titel mitzuspielen, starteten die Mädels aus Kiel, verstärkt durch Lucy Jasmin Birner, von Platz 13 und würden versuchen, das Mittelfeld aufzumischen.
Die erste Runde verlief ohne große Überraschungen. TuRa wurde gemäß Schweizer System nach unten gelost und konnte mit einem souveränen 3,5: 0,5 gegen die SG Güstrow/Teterow gewinnen. Kiel hatte mit dem SK Lingen, dem späteren Fünftplatzierten, das deutlich schwerere Los gezogen und verlor daher auch. Einzig Celina Malinowsky an Brett 4 konnte einen Punkt erzielen.
In Runde 2 wurde es deutlich spannender – nun spielten die Harksheider Mädels gegen Kiels Vorrundengeger aus Lingen. Es wurde ein knappes Match, das dank der Siege an Brett 2 und 4 und einem Remis an Brett 1 jedoch TuRa für sich entscheiden konnte. Dass es schon in Runde zwei so knapp wurde, zeigt auch, wie viele starke Mannschaften mit Titelchancen dieses Jahr dabei waren. Der SK Doppelbauer Kiel spielte gegen den Vorrundengegner von TuRa, die SG Güstrow/Teterow. Für sie lief es allerdings nicht ganz so gut und Güstrow konnte sie knapp mit 2,5: 1,5 schlagen. Da jedoch auch diese Mannschaft den Kielern zumindest DWZ-mäßig ein gutes Stück überlegen war, war noch nichts verloren und in den nächsten Runden würde sicherlich gepunktet werden können.
Da die Favoriten aus Solingen am Vortag einen Mannschaftspunkt abgegeben hatten, befand sich TuRa nun auf dem 1. Platz, allerdings punktgleich mit zwei anderen Mannschaften. Gegen eine von ihnen, OSG Baden-Baden, ging es dann in Runde 3 an die Bretter und es wurde richtig spannend. Bei einem Verlust lauerten schon viele Verfolger, um unser Team einzuholen – doch dazu kam es nicht. Nachdem das Brett 1 von TuRa leider verloren ging, kämpften die anderen drei umso motivierter und konnten alle einen Sieg einfahren – 3:1! Ein sehr gutes Ergebnis gegen die starke Mannschaft und Platz 1 war verteidigt. Und auch die Kieler Mädels erreichten in dieser Runde endlich ihren ersten Mannschaftspunkt gegen den Ausrichter SK Lehrte. Siege an den Brettern 2 und 4 sicherten dem Team ein Unentschieden – besonders stark hierbei Celina Malinowsky, die schon den dritten Sieg aus drei Partien einfahren konnte.
Am Nachmittag, in Runde 4, stand für TuRa nun das voraussichtlich schwerste Match gegen den Favoriten SG Solingen an. Leider konnte sich die Mannschaft hierbei knapp nicht durchsetzen, da die Solinger sehr stark aufgestellt waren – lediglich Amina Sherif konnte an Brett 3 gewinnen und Luise an Brett 2 schaffte ein Remis, doch zwei Verluste an den Brettern 1 und 4 führten unweigerlich zum 1,5:2,5 Endstand. Sehr schade, da es so ein knappes Ergebnis wurde und zu einem Unentschieden nicht mehr viel gefehlt hätte. Auch für den SK Doppelbauer Kiel lief es leider nicht besser – auch sie verloren knapp mit 1,5:2,5 gegen SG Blau-Weiß Stadtilm. Allerding hatte nach dieser Runde keine Schleswig-Holsteinerin mehr 0 Punkte, da Lucy an Brett 3 ein Remis erspielen konnte.
Der Verlust am vorherigen Tag hatte TuRa auf Ranglistenplatz 2 zurückgeworfen und daher war ein Sieg in der nächsten Runde gegen das Schachzentrum Seeblick wichtig, um nicht den Anschluss an Solingen zu verlieren. Von Platz 3 der Setzliste gestartet, handelte es sich bei Seeblick allerdings um einen gefährlichen Verfolger und leider reichte es am Ende nur für ein 2:2. Das gleiche Ergebnis konnte auch SK Doppelbauer Kiel gegen die SG Trier erzielen, erneut durch Siege von Mieke Rempe und Celina Malinowsky, und holte somit den zweiten Mannschaftspunkt.
Auch nach Runde 5 war der Stand an der Tabellenspitze noch so knapp und offen wie zuvor. TuRa befand sich zwar immer noch auf Platz 2, jedoch punktgleich mit noch drei anderen Mannschaften, auf dem ersten Platz nach wie vor Solingen, die nun schon 2 Mannschaftspunkte Abstand zu den Verfolgern aufbauen konnten. Gegen eine der mit TuRa punktgleichen Mannschaften, den Düsseldorfer SK, ging es nun an die Bretter. Wieder reichte es leider nur zu einem 2:2 gegen die stark aufgestellten Düsseldorfer, was TuRa vor der letzten Runde auf Tabellenplatz 3 zurückwarf, da das Schachzentrum Seeblick gewinnen konnte. Diesem stand allerdings in der nächsten Runde ein schweres Match gegen die Erstplatzierte SG Solingen bevor. Für Kiel reichte es in der vorletzten Runde leider nicht ganz, sie verloren gegen den SC Erlangen knapp mit 1,5:2,5, weshalb sie sich vor der letzten Runde auf dem 15. Tabellenplatz befanden.
In der letzten Runde wurde es noch einmal richtig spannend. TuRa erwartete mit dem SC Bavaria Regensburg ein vermeintlich schwächerer Gegner, jedoch würde die Mannschaft gewinnen müssen, um sich den zweiten Platz sichern zu können – vorausgesetzt, Schachzentrum Seeblick würde gegen SG Solingen verlieren, was sie relativ deutlich taten. Bei TuRa auf den Brettern ging es knapper zu, doch Siege an den Brettern 2 und 4 und ein lang umkämpftes Remis an Brett 1 konnten der Mannschaft einen letzten Sieg und damit den Titel des Deutschen Vizemeisters einbringen! SK Doppelbauer Kiel hatte es zum Ende leider deutlich schwerer, da sie gegen die deutlich stärker aufgestellte Mannschaft des SK Nordhorn-Blanke gelost wurde. Daher wurde es zum Ende leider ein 0:4-Verlust für die Kieler Mädels. Trotzdem blieben sie auf Platz 15 und können stolz auf ihre Leistungen sein, besonders Celina, die an Brett 4 starke 5,5 Punkte erreichen konnte!
Unsere Glückwünsche gehen an TuRa Harksheide und natürlich auch an den Deutschen Meister SG Solingen und den Drittplatzieren Düsseldorfer SK! Hier findet ihr den Bericht von TuRa Harksheide und hier den Bericht vom SK Doppelbauer Kiel.
Die Deutsche Schachjugend hat einen Abschlussbericht verfasst, der hier zu finden ist. Alle Runden- bzw. Tagesberichte sind hier zu finden.
Auch das Hamburger Abendblatt hat über den Erfolg der TuRanerinnen berichtet.