Lehrreiche Stunden trotz unerwarteter Komplikationen
Schon einige Tage, bevor die Veranstaltung begann, tauchten nicht vorhersehbare Schwierigkeiten auf. Vom Hausmeister der Adolf-Reichwein-Schule wurden wir darauf hingewiesen, dass am Sonntag eine groß angelegte Bombenentschärfung in Kiel-Dietrichsdorf stattfände. Als Folge daraus durfte am zweiten Seminartag die Grundschule nicht betreten werden, weswegen kurzfristig der Patentkurs an einen anderen Ort verlegt werden musste. Als Ersatz standen uns glücklicherweise die Räumlichkeiten des Gymnasium Wellingdorfs zur Verfügung, sodass wir nahezu wie geplant fortfahren konnten.
Doch weil ein Problem alleine ein bisschen zu simpel zu lösen war, folgte der nächste Schock unmittelbar vor Beginn des Events. Niklas Rickmann, seines Zeichens eingeteilter Co-Referent und Präsident der Deutschen Schachjugend, musste sich krankheitsbedingt entschuldigen lassen. Dadurch oblag die Gestaltung des Seminars den Händen von Heike und mir, die damit noch zusätzlich die Parts von Niklas schultern mussten.
Viele praktische Tipps und Methoden zum Aufbau einer Schach-AG
Doch unsere zum Teil Jahrzehnte lange Erfahrung im Bereich Schulschach kompensierte das Fehlen des dritten Präsentators und eine Impuls setzende Fortbildung erwartete das relativ bunt gemischte Teilnehmendenfeld. Viele Anwesende waren im Schach noch etwas unerfahrene Lehrkräfte, aber möchten das königliche Spiel der jüngsten Generation an ihren Schulen vermitteln. Andere wiederum besitzen Funktionen in lokalen Schachvereinen und möchten die Jugendarbeit vorantreiben. Für dazu zum Beispiel neu gegründete Schach-AGs an Schulen wollten diese didaktische Kniffe kennen lernen. Doch vollkommen gleich, mit welchem Hintergrund die schachbegeisterten Personen bei uns antraten, am Ende wurde der Wissensfundus Aller erweitert.
Die Themenblöcke am Wochenende erstreckten sich von der Grundsatzfrage: „Warum Schach?“ über die verschiedenen Medien, die zur Vermittlung von Schach eingesetzt werden können, bis hin zu abgespeckten und alternativen Varianten des Spiels. Vor allem Letzteres wurde aufgrund hoher Nachfrage extensiv praktisch geübt und mit viel Spaß umgesetzt. Durch diese Interaktionen erlangte der Patentkurs eine hohe Eigendynamik mit experimentierfreudigen Teilnehmenden. Diese methoden- und abwechslungsreiche Gestaltung des Wochenendes motivierte viele dazu, sich selbst tiefer mit Schach zu befassen und ihr neu erworbenes Wissen an ihren jeweiligen Wirkungsstätten anwenden zu wollen.
Fortsetzung folgt!?
Die positive Resonanz des ersten seit Jahren in Schleswig-Holstein durchgeführten Patentkurses motiviert mich sehr dazu, demnächst weitere Veranstaltungen dieser Art durchzuführen. Von einigen Schachfreunden erhielt ich im Vorfeld eine Absage aus terminlichen Gründen, weswegen ich weiß, dass weiterhin eine hohe Nachfrage für solche Wochenenden existiert. Ein Ort oder ein Datum für den nächsten Schulschachpatentkurs steht noch nicht fest. Doch sobald weitere Informationen verfügbar sind, werden diese selbstverständlich auch auf den Seiten Schachjugend Schleswig-Holsteins publiziert!
Dennis Papesch