Die beste Wahl ist natürlich das Wasser, welches seit der LJEM 2021 in den schönen Glaskaraffen für euch vor und während den Runden vom Haus zur Verfügung gestellt werden. [Ein Dank geht hierbei ans Haus, Ehrenfrauen und -männer] Doch nun die Situation: Ihr denkt in einer schwierigen Position knapp 40 Minuten über einen Zug nach, von dem sich im Nachhinein herausstellt, dass er einen Turm einstellt, und habt plötzlich Hals-Sahara und der Kopf brummt. Ihr steht auf und seht die frisch platzierten Karaffen mit Wasser, eine mit stillem Wasser und eine mit stillem Wasser mitsamt einer oder sogar zwei ganzen Zitronenscheiben.
Und plötzlich werdet ihr trotz der ganzen Anstrengung zum Hobby-Meisterphilosoph. Aber ihr fragt euch nicht, ob zuerst das Ei oder das Huhn kam oder ob man Butter auf seine Nutellastulle schmieren sollte, sondern fragt euch, welches der beiden Wasser ihr wählen sollt. Und während ihr so grübelt, nimmt euer/eure Gegner*in euren Turm weg und triumphiert im Stillen.
Nun wollen wir ein für alle Mal klären, welches ist denn nun das bessere Wasser? Bei einer sehr repräsentativen Umfrage unter den Teamern mit sage und schreibe 2 Stimmen gab es je eine Stimme für ,,mit Zitrone“ und eine Stimme für ,,mit ohne Zitrone“. Daraus lässt sich leider nicht so wirklich sagen, welches Wasser das bessere ist. Hmm.
Um eure Entscheidung vielleicht doch zu erleichtern, werfen nun mal ein Blick in die beiden Spielklassen, die bisher in den Hochgenuss der Wasser kommen konnten. In der meisterlichen Meisterklasse scheint das Wasser mit ohne Zitrone favorisiert zu werden. Ein nicht weiter genannter Meisterklassenspieler merkte wohl an, dass spielstärkere Spieler*innen eher zu Wasser mit ohne Zitrone tendieren. Da aber sowohl in der Meisterklasse als auch in der Vormeisterklasse pro Spiel im Durchschnitt 1 Punkt geholt wird, sehe ich dabei keinen Zusammenhang und stelle ihn frech als sauren Lügner dar.
Wenn ihr aber lieber dem Meisterklassenspieler als mir glaubt, ist die Sache doch fast schon gegessen/getrunken. Doch die formidable Vormeisterklasse scheint sich eher für die Wasserkrüge mit Zitronenscheiben zu entscheiden. Nach einer kurzfristig von mir durchgeführten Studie ist das Verhältnis von dem getrunkenen Wasser mit Zitrone zu dem mit ohne Zitrone ca. 7 zu 3. Das Verhältnis von generell getrunkenem Wasser zu dem, was in den Karaffen übriggeblieben ist, ist aber auch 1 zu 1, besonders durstig scheint der Saal also bisher nicht zu sein.
Da wir also auch über diesen Ansatz nicht weiterkommen, stellen wir uns jetzt der Geschmacksfrage. Wie stilles Wasser schmeckt, ist wohl den meisten bekannt, es schmeckt vergleichbar wie Sprudelwasser ohne Sprudel. Also fast so wie Wasser mit Zitrone ohne Zitrone. Und das Zitronenwasser? Es schmeckt halt ein wenig nach Zitrone, kein Bisschen süßer, etwas sauer, voller Alibi-Vitamine und manchmal sogar mit dem Sonderspielzeug ,,Zitronenkern“ (ab jetzt in jedem siebten Glas). Auch daraus lässt sich jetzt kein klarer Sieger bestimmen, auch wenn das Wasser mit Zitrone am Ende der Runde eher trüb als klar ist.
Von einer Getränke-Connaisseuse aus dem großen Saal habe ich aber einen Trick erfahren: Die Sprite-Light. Hierzu füllt ihr euer Glas unbedingt mit dem Wasser mit Zitrone (gerne mit Kern für das 3-dimensionale Geschmackserlebnis) und schließt dann eure Augen. Anschließend stellt ihr euch ganz stark vor, dass es nach Sprite schmeckt und genehmigt euch einen großen Schluck. Wenn es funktioniert hat, Glückwunsch! Wenn nicht, musstet ihr immerhin euren Turmeinsteller von der Geschichte am Anfang nicht miterleben und kurz entspannen.
Um es mit den Worten des Spaß-Brigade-Dörps vom Chaos-Schachturnier zu beenden: „An Weiß gewinnt Brett 8“. Damit euch nicht auch solche Fauxpas unterlaufen und ihr nicht auch gegen Brett 8 verliert, solltet ihr immer genug trinken und einen kühlen Kopf bewahren und dabei ist es egal ob ihr Wasser mit Zitrone oder Wasser mit Ohne Zitrone trinkt. Denn wir alle wissen: Das beste Getränk ist sowieso das eigene, welches man von zu Hause mitbringt und nicht im Saal liegen lässt.