Speziell Kinder unter 8 Jahre brauchen besonders strukturiertes Training. Da gerade dieser Nachwuchsbereich in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebte, versucht die DSJ, Lücken in der Trainerausbildungen zu schließen und bot ein qualifiziertes Fortbildungsangebot an, welches man ebenfalls als Nachweis für die Verlängerung einer C-Trainer Lizenz verwenden konnte.
Über zwei Tage, mit möglicher Übernachtung am LJEM-Austragungsort, dem Kiek-In!, fanden sich jung und alt, spielstark und wenig erfahren, sowie Schulschachlehrer und Kadertrainer zusammen, um über sinnvolle Methoden des Schachunterrichts zu sprechen.
Am ersten Tag ging es überwiegend um Entwicklungspsychologie, Motivation der Kinder, Vermittlung von Grundlagen und den Umgang mit heterogenen Gruppen. Bei all dem sehr theoretisch klingendem Stoff gelang es Kursleiter Patrick Wiebe jedoch stets eine angemessene Balance zwischen Theorie und Praxis zu bewahren. So war es beispielsweise der Fall, dass die meisten Spiele und Lernmethoden, die er dem Kurs präsentierte, im Anschluss auch von selbigem ausprobiert werden durften. Auf diese Art und Weise konnte jeder schon mal für sich entscheiden, welche Methoden er für sinnvoll erachtet und möglicherweise in Zukunft benutzten wird.
Der Abend klang gemeinsam in einem örtlichen Steakhaus aus.
Tag zwei begann mit Diskussionen über gute Kinder- und Schachliteratur, sowie die Anwendung von Computerprogrammen. Fokus lag in diesen 5 Stunden am letzten Feriensonntag jedoch auf der Anwendung des sogenannten Methodenkoffers, welcher jedem aus der Gruppe am Ende des Seminars mit auf den Weg gegeben wurde. Darin befindet sich Lehrmaterial, um jedem Teilnehmer eine präzise Anwendung des Gelernten garantieren zu können. Von Spielmaterial, über Anleitungen zum vermitteln von Basics, bis hin zu Taktikaufgaben, war hier alles enthalten. Er wird den Trainer in Zukunft eine noch höhere Kompetenz im Nachwuchsbereich ermöglichen, sei es Schulschach oder Vereinsarbeit.
In meinen Augen eine höchst sinnvolle Fortbildung, die Methoden werde ich definitiv in Zukunft anwenden können. Den übrigen Teilnehmern, mit denen ich gesprochen habe, geht es laut eigener Aussage genauso.
Ich kann jedem, egal in welchem Bereich er tätig ist, und selbst wenn er nur plant in Zukunft Kindertraining zu geben, nur dringlich ans Herz legen, im nächsten Jahr, sofern das Seminar wieder stattfinden sollte, am Kinderschachpatent teilzunehmen. Es geht hierbei nicht nur um ein schickes Diplom (welches man allerdings auch bekommt), sondern um Kompetenzen, die einem in der weiteren schachlichen Laufbahn viel nützen werden. Denn wie heißt es so schön: Schönheit kann Kompetenz nicht kompensieren. Schönheit ist vergänglich, Kompetenz aber nicht.
Mein ganz besonderer Dank gilt außerdem Patrick Wiebe für dieses lehrreiche Wochenende.
Euer Lukas Nagy