Für viele Vereine sind die DVMs das Highlight des Jahres. Zwischen den Tagen nochmal Schach bis zum Umfallen und dann mit neu gewonnener Euphorie ins neue Jahr. Neben dem ausrichtenden Verein, TuRa Harksheide, waren auch der Elmshorner SC und der Lübecker SV im Kiek In, Neumünster, mit von der Partie.
Bei einer Gesamtzahl von 17 Mannschaften stellte Schleswig-Holstein also gut ein Sechstel der Teams im Rennen um vordere Platzierungen. Die Setzliste machte aber eines ganz deutlich, man müsste sich aus dem Mittelfeld hoch kämpfen und alle Mannschaften würden mit einer Positionierung in den vorderen 10 ihren Setzlistenplatz verbessern und könnten feiern.
Dieses Kunststück ist schlussendlich nur der Mannschaft des Lübecker SV gelungen, welche am Vorabend der letzten Runde das leidige "Spielfrei" gezogen haben und sich zurücklehnen, ausschlafen und zum Schwimmen absetzen konnten. Im Rahmen der Siegerehrung nahmen die Lübeckerinnen dann ihre Preise für einen hart erkämpften 10. Platz entgegen.
Die Meisterschaft für die Lübecker verlief relativ unaufregend. Man verlor gegen die Favoriten, hatte gegen gleichstarke Gegner hart um jeden Brettpunkt zu kämpfen und gewann gegen vermeintlich schwächere Teams. Helene, Marie-Sophie, Anouk und Ida waren aber durchweg motiviert. Morgens um 06:30 Uhr konnte man die Mädchen schon beim Frühstück beobachten, sodass nach 2 Tagen das Küchenpersonal gefragt hat, ob sie den Speiseraum nicht schon eine halbe Stunde früher öffnen sollten, damit die Mädchen ihren Rhythmus nicht umstellen müssten. Das war dann auch ausgerechnet der Tag an dem der Wecker mehrfach weggedrückt wurde und die Mannschaft erst nach 8 Uhr, Rundenstart 08:30 Uhr, auferstanden war.
Sowohl den Spielerinnen aus Elmshorn, welche sich mit Katerina Bräutigam wieder namhaft verstärken konnten, als auch den Spielerinnen TuRas,die mit Marianne Stepanjan auch eine gute Gastspielerin gewinnen konnten, gelang am Ende eine Platzierung entsprechend ihres Setzlistenplatzes - TuRa 12. und Elmshorn 13.
Für den Elmshorner SC stand in der ersten Runde etwas überraschend ein 2:2 gegen die an 5 gesetzten Porzerinnen zu Buche. Mit dem SC Garching folgte in Runde 2 auch direkt die nächste Punkteteilung ehe man sich in Runde 3 über die vollen 2 Mannschaftspunkte freuen konnte. Leidtragende waren die Spielerinnen des SC Leipzig- Lindenau. Leider ging im weiteren Meisterschaftsverlauf den Elmshornerinnen etwas die Puste aus, bis man letztlich noch ein Unentschieden in der letzten Runde gegen Turm Raesfeld/Erle erringen konnte.
Bemerkenswert war, wie auch schon im Vorjahr von den Schiedsrichtern der DSJ festgestellt, das Sitzfleisch von Katerina Bräutigam. Katerina saß bis zur letzten Runde als letzte "Elmshornerin" am Brett und stand oftmals vor der Herausforderung, einen zweiten Brettpunkt für ihre Mannschaft holen zu müssen. Aber selbst bei einem Zwischenstand von 0,5 zu 2,5 Punkten hat Katerina nicht aufgegeben und trotzdem alles gegeben.
Die TuRanerinnen, unter Betreuung von Alfred Parvanyan, starteten erwartungsgemäß mit einer Niederlage gegen stark spielende Offenbacherinnen ins Turnier. Davon ließ sich die junge Mannschaft aber nicht beeindrucken und legte zwei Unentschieden gegen Turm Raesfeld/Erle und den SV Traktor Priestewitz, welcher immerhin auf Rang 8 gesetzt war, nach. Die Nachmittagsrunde am zweiten Tag entschied dann jedoch der Hamburger SK für sich. Zu diesem norddeutschen Duell kam es im Rahmen der Norddeutschen Vereinsmeisterschaften nicht, da TuRa als Ausrichter einen Startplatz garantiert hatte und damit den Qualifikationsweg nicht beschreiten musste. In der darauffolgenden Runde wartete das "Spielfrei", sodass man die Zeit nutzte um sich frühzeitig an die Vorbereitung zu machen. Am Nachmittag warteten die Karlsruher SF auf die leicht favorisierten Schleswig-Holsteiner. Mit dem ungefährdeten 2 zu 2 Unentschieden sparte man sicherlich Kräfte für die finale Runde, in der es gegen den SC Leipzig-Lindenau gehen sollte. Dieser hatte es zuvor bereits mit den anderen beiden schleswig-holsteinischen Mannschaften zu tun und konnte aus beiden Mannschaftskämpfen nur 1,5 Brettpunkte holen. Ein gutes Omen. Wenig überrascht hat die Zuschauer dann auch der kurze Prozess, den die TuRanerinnen gemacht haben: 2,5 zu 1,5 und damit der erste und leider auch letzte Sieg dieser DVM für das schleswig-holsteinische Team.
Aber wer sind denn nun die neuen Deutschen Vereinsmeisterinnen 2019?
Dieser Titel geht klar an den Favoriten dieser DVM, den USV Halle! Die Mannschaft gab nur ein Unentscheiden im ganzen Turnier ab und hat durch Kampfschach geglänzt. Gerade, weil es im letzten Jahr nur zu Platz 2 gereicht hat, hätte es kaum einen verdienteren Sieger geben können. Wir gratulieren!
TuRa Harksheide hat auf seiner Webseite über die Meisterschaft berichtet. Ebenso hat der Lübecker SV einen Abschlussbericht verfasst.
Unser 2. Vorsitzender war als Schiedsrichter für die Deutsche Schachjugend vor Ort und hat täglich über das Turniergeschehen berichtet:
Alle Informationen zur DVM u14w gibt es hier, dort findet ihr auch die PGNs zum Nachspielen.
Impressionen findet ihr hier, die Siegerehrung hat der Ausrichter hier hochgeladen