Zum Hauptinhalt springen
 
| Nachrichten, TOP-Meldung, Turnier, LJEM

Das war die LJEM 2025!

Eine anstrengende, aber auch sehr spaßige Woche voller Schach geht zu Ende. Schleswig-Holstein hat seine Landesmeister und Landesmeisterinnen gekürt und die Qualifikanten zur Deutschen Meisterschaft stehen fest. Wir wollen abschließend auf das Turnier zurückblicken: So lief die LJEM 2025!

Altersklasse U10 & U10w

In der U10w spielten 10 Teilnehmerinnen in einem Rundenturnier um den Titel. In der letzten Runde kam es zum Showdown zwischen Viktoria Bräutigam und Hanna Meiki Hirtzel. Sie sind zwar beide beim Elmshorner SC, aber hatten sich in dieser Partie nichts zu schenken. Lange Zeit führten sie beide gemeinsam mit einer weißen Weste das Turnier an, bis Hanna in der achten Runde Nike Posske (ebenfalls Elmshorner SC) unterlag. Die Situation für die letzte Runde war damit klar: Durch ein Unentschieden oder einen Sieg von Viktoria wäre ebendiese Landesmeisterin. Hanna hatte jedoch andere Pläne, fand ein ersticktes Matt und spielte sich damit zur Landesmeisterin U10w. Zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft dürfen allerdings beide fahren, da es zwei Plätze gibt. Auf dem dritten Podiumsplatz landete Mila Joyce Freymann (Raisdorfer SG), die nur ihre beiden Partien gegen Hanna und Viktoria verlor und sonst alles gewann. Ihre kurioseste Partie war wohl gegen Camille Taris (Elmshorner SC) in der zweiten Runde, als Mila nur noch einen Bauern hatte, gegen die Übermacht von drei Bauern und zwei Türmen. Doch Camille ließ diesen Bauern zu lange unbeaufsichtigt. So wurde er zur Dame, konnte die weißen Steine aufräumen und Mila doch noch zum Sieg führen.

Camille hat sich davon aber gut erholt, gab nur noch einen Punkt gegen Hanna ab und gewann den Rest. Auch wenn es im Gesamtklassement nur für den unglücklichen Vierten reichte, wurde sie verdient die beste U8-Spielerin, mit zwei Punkten Abstand vor Nike Posske, die sie in der letzten Runde im direkten Duell bezwang.

Im Turnier der offenen U10 standen vor der neunten Runde drei Lübecker an der Tabellenspitze - und dies sollte sich auch nicht ändern. Adam Khadem Aljamea führte mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinen Vereinskollegen Theo Frerich und Mavi Solar (jeweils 6.5 Punkte). Noch am Abend zuvor hatten Adam und Mavi gemeinsam das Tandemturnier der U12 gespielt, nun ging es gegeneinander. Theo musste währenddessen seinen Podiumsplatz gegen Pascal Samsel (TuRa Harksheide) verteidigen. Dies gelang ihm auch, Theo sicherte sich mit einem schnellen Sieg den Qualifikationsplatz zur Deutschen Einzelmeisterschaft und setzte sich temporär an die Tabellenspitze. Das Spiel an Brett 1 endete friedlich in einer komplett ausgeglichenen Stellung, nach 34 Zügen. Somit krönte sich der ungeschlagene Adam, dank seiner besseren Zweitwertung, zum Landesmeister und Mavi konnte sich über den dritten Platz und ebenfalls über die Qualifikation zur Deutschen Einzelmeisterschaft freuen. Der beste vereinslose Spieler wurde Jakob Stange, der sogar lange Zeit an der Tabellenspitze zu finden war. Zum Ende des Turniers verließen ihn allerdings seine Kräfte und er musste sich dreimal geschlagen geben. Sein Bruder Jesse konnte sich mit 5 Punkten und einer sehr guten Zweitwertung mit dem ersten Platz in der U8-Wertung belohnen. Er überholte mit einem Sieg in der letzten Runde drei Spieler, darunter den bis dahin führenden Mark Muradyan (Lübecker SV), der unglücklich verlor.

Mit 50 Teilnehmenden war die u10 das größte Turnier, für manch einen war es sogar das erste richtig große Turnier. Über neun Runden hinweg konnte sich jeder etwas Zählbares erspielen und neue Erfahrungen sammeln. Wir gratulieren den Siegern und Siegerinnen und bedanken uns für euer faires Verhalten am Brett, wodurch die Durchführung reibungslos verlaufen konnte. 

Die Top 5 in der U10: Oscar Reese (5.), Theo Frerich (3.), Adam Khadem Aljamea (1.), Mavi Solar (2.), Daniel Scharmacher Jones(4.)
Die Top 3 in der U10w: Viktoria Bräutigam (2.), Hanna Meiki Hirtzel (1.), Mila Joyce Freymann (3.)

Altersklasse U12 & U12w

Vor der 9. und letzten Runde stand in der U12 noch nicht fest, wer am Ende mit dem Landesmeistertitel nach Hause gehen würde, und somit wurde zum Start der Runde um 09:30 gespannt auf die vorderen Bretter im ehemaligen Meisterklassenraum geblickt. Nachdem sich Michael Moskalenko (Elmshorner SC) bereits über die vergangenen Runden mit 7,5 Punkten bereits einen halben Punkt Vorsprung auf den direkten Verfolger Niclas Betz (Flensburger SK) erspielen konnte, hatte er es in der letzten Runde somit selbst in der Hand, sich den Titel sichern, ohne sich auf die Feinwertungen verlassen zu müssen. In dieser Spitzenpartie am ersten Brett gegen Samuel Borukhson (Lübecker SV) hatte sich dieser bei einem Springeropfer in der Eröffnung anscheinend verrechnet, sodass Michael daraufhin mit der Mehrfigur recht leichtes Spiel hatte die Partie in einen Sieg zu konvertieren.

Mit seinen 7 Punkten hatte Niclas, welcher am zweiten Brett spielte, auch bereits mindestens Platz 2 sicher, denn die restlichen Verfolger konnten bis dato alle jeweils nur 5,5 Punkte aufweisen. Deshalb hatte es für seine Endplatzierung auch keine Auswirkung, dass er die Partie gegen den ursprünglich an zwei gesetzten Levi Adrian Rusch (SV Bad Oldesloe) relativ deutlich verlor, da er laut eigener Aussage mental nicht wirklich am Brett anwesend gewesen sei.

Mit besserer Buchholz gelang es dann aber Levi, sich den dritten Platz vor dem punktgleichen Tom Enderwitz (Lübecker SV) zu sichern, wobei Tom in der letzten Runde seine Partie ebenfalls sehr überzeugend gewinnen konnte. Des Weiteren trafen am vierten Brett mit   Finn Wachruschew (Lübecker SV) und Ata Lucien Dintinger (Elmshorner SC) die beiden einzigen Spieler mit 5 Punkten aufeinander, welche somit tatsächlich auch den fünften Platz unter sich ausspielen durften. In einem langen Kampf, in welchem hauptsächlich die Schwerfiguren abgetauscht wurden, gelang es Lucien am Ende, seine Bauern geschickter gegen Finns abzutauschen. So gelang es ihm schlussendlich mit zwei verbundenen Freibauern bei gleichem Material für das nötige Ungleichgewicht zu sorgen, um die Partie zu gewinnen und somit auf den fünften Platz vorzurücken.

In der U12w hatte sich schon über längere Zeit abgezeichnet, dass der Titel für die Landesmeisterin erst in Runde 9 ausgespielt werden würde, da hier aufgrund der Teilnehmerzahl von 10 Spielerinnen ein Rundenturnier gespielt wurde. Während Amelie Meiyan Hirtzel (Elmshorner SC) im Turnierverlauf nur ein frühes Remis abgegeben hatte, lag der deutlich größere Druck bei der Favoritin Sophie Victoria Vasilieva (Elmshorner SC), da sie bereits zwei Remisen vorzuweisen hatte und sich somit in einer „Must-Win“-Situation wiederfand, um den Titel zu gewinnen aber auch um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft zu schaffen. Auch in dieser Partie zeichnete sich über längere Zeit noch keine Siegerin ab, wobei Victoria im Endspiel merklich aktiver mit ihren Figuren spielte, um auf alle Fälle noch etwas aus der Stellung herauszuholen. So geschah es schließlich auch recht plötzlich: Amelies vom Bauern angegriffener Springer hatte nur noch ein Feld zur Verfügung auf welchem er von ihrem Läufer gedeckt ist, doch der Schein trübt. Denn nach einem Zwischenschach musste sie ihren Läufer zwischen Turm und König ziehen, wodurch sie jedoch nicht nur ihren Springer verliert, sondern direkt in ein unaufhaltbares Mattnetz gelaufen ist. Mit diesem Sieg kann Victoria also nicht nur ihrer Favoritinnenrolle in dieser Partie, sondern auch im gesamten Turnier gerecht werden, während Amelie folglich auf den zweiten Platz der Gesamtwertung verschoben wird.

Anna Tatar (SK Kaltenkirchen) und Lina Schmidt (SF Wilstermarsch & Itzehoe) waren vor der Runde beide mit 5,5 Punkten im direkten Rennen für den dritten Platz. Da sie bereits gegeneinander gespielt hatten, hieß es somit für beide möglichst noch einen letzten Sieg einzufahren. Anna gelang dies auch ziemlich auf eine ziemlich überzeugende Art und Weise, allerdings hatte Lina es in ihrer Partie mit deutlicher Gegenwehr zu tun. Nachdem sie zuerst bei einer unglücklichen Springergabel die Qualität an ihre Gegnerin Talia Aytemiz Fatma (Raisdorfer SG) abgeben musste, geschah es schon wenig später, dass ihr die geschwächte Grundreihe zum Verhängnis wurde, als sie dem Damentausch ausweichen wollte. Anna kann sich somit über den dritten Platz freuen, wobei Lina mit dieser Niederlage am Ende sogar auf einen immer noch sehr respektablen fünften Platz zurückfällt. Denn Nele Martens (SV Merkur Hademarschen) gelang es mit einem klaren Sieg über Sara-Maria Richterich (Elmshorner SC) in der letzten Runde noch die nötige Punktzahl für Platz vier zu sichern. 

Die Top 5 in der U12: Tom Enderwitz (5.), Niclas Betz (2.), Michael Moskalenko (1.), Levi Adrian Rusch (3.), Ata Lucien Dintinger (4.)
Die Top 3 in der U12w: Amelie Meiyvan Hirtzel (2.), Sophie Victoria Vasilieva (1.), Anna Tatar (3.)

Altersklasse U14/w

Dieses Jahr versammelten sich insgesamt 40 talentierte Jugendliche in der Altersklasse U14, um um den begehrten Titel des Landesmeisters beziehungsweise der Landesmeisterin zu kämpfen. Über den Zeitraum von 9 spannenden Runden wurde ein intensives und mitreißendes Turnier ausgetragen, bei dem die jungen Schachtalente ihr Können unter Beweis stellten. Dabei überlegten sie strategisch klug, analysierten ihre Züge sorgfältig und entwickelten immer wieder neue Taktiken, um den entscheidenden Vorteil zu erlangen und den Sieg für sich zu erringen. Das Turnier zeichnete sich durch eine hohe Leistungsdichte aus, was die Spannung bis zum Schluss auf einem hohen Niveau hielt. Trotz der starken Leistungen und ausgezeichneter Feinwertungen kam es am Ende zu einer unerwarteten Punktgleichheit bei Chidera Aguike (Raisdorfer SG von 1976) und Paul Matti Kutz (Lübecker SV von 1873). Beide erzielten jeweils 6 Punkte und teilen sich somit den vierten Platz.  Den dritten Platz sicherte sich mit einem wichtigen Sieg in der letzten Runde Moritz Charchulla vom SK Doppelbauer Kiel, der mit 7 Punkten abschloss. Mit 7,5 Punkten konnte sich Theodor Lanert vom SK Kaltenkirchen durch einen Sieg in der letzten Runde knapp vor Moritz platzieren und qualifizierte sich somit direkt für die DJEM. An die Tabellenspitze setzte sich Conan Sasse, der bereits vor der letzten Runde einen halben Punkt in Führung lag. Mit seinem Sieg gegen Paul Matti ließ er hier jedoch nichts mehr anbrennen und zeigte klar, dass er der stärkste Spieler des Turniers ist. Auch er wird folglich zur Deutschen Meisterschaft fahren – und das zum zweiten Mal, denn auch 2024 war Conan bereits Landesmeister in der U14.

Die U14w wurde wieder im offenen Turnier ausgespielt und hat ebenfalls spannende Duelle gezeigt. Tjara-Marie Reimann vom Tura Harksheide erreichte mit 1,5 Punkten den dritten Platz, während Lea-Maileen Christiansen vom SC Agon Neumünster mit 3 Punkten den zweiten Platz belegte. Die Landesmeisterin der U14w wurde Mane Margaryan vom Elmshorner SC mit beeindruckenden 5 Punkten, die sich damit ebenfalls für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnte.

Die Top-Spieler der U14: Theodor Lanert (2.), Conan Sasse (1.), Paul Matti Kutz (4.)
Landesmeisterin U14w: Mane Margaryan

Altersklasse U16/w

Die Altersklasse U16 startete mit einem Knall: Schon in Runde 1 musste Turnierfavorit Max Lieb (SFWi) eine Niederlage gegen Vereinskollegen Philipp Golke einstecken und es war klar, dass in dieser Altersklasse alles passieren konnte. Nicht nur nach DWZ, sondern auch nach tatsächlicher Spielstärke waren die Spieler:innen im U16-Feld eindeutig nah beieinander und es versprach, knapp & richtig spannend zu werden. Dieser Eindruck wurde unterstrichen von den Remis an den ersten drei Brettern in Runde 2, wonach hinter den verbliebenen drei Spielern mit voller Punktzahl eine lange Reihe von Spieler:innen mit 1,5 Punkten darauf wartete, sich wieder an die Tabellenspitze befördern zu können. Mit Simeon Rose (SFWi) und Andre Petrow (Lübecker SV) behielten nach Runde 3 noch zwei Spieler ihre weiße Weste, die in der darauffolgenden Runde aufeinandertrafen. Hier trennten sie sich im Remis, wodurch Felix Wendt (Flensburger SK) zu ihnen aufschloss. wieder ein Trio mit je 3,5/4 die Tabelle anführte. Schließlich spielte hier jedoch ein Spieler ganz stark auf: Simeon konnte sowohl Felix als auch Anton Marmuta (Flensburger SK) und Darian Farokhi (SK Doppelbauer Kiel) besiegen und sicherte sich schließlich doch sehr klar bereits eine Runde vor Turnierende den Titel des Landesmeisters U16! Sein Gegner in der letzten Runde, Juri Pfeiffer (TuRa Harksheide) ließ sich hiervon jedoch nicht einschüchtern und nahm Simeon in Runde 9 noch einen vollen Punkt ab, wodurch er sich selbst auf Platz 2 beförderte! Den dritten Platz erreichte Ida Klara Kutz (Lübecker SV), die damit auch Landesmeisterin ist. Nach einem eher gemischten Turnierstart konnte Ida die letzten vier Runden gewinnen und setzte sich damit überzeugend gegen die Konkurrentinnen durch. Ihre stärkste Rivalin Julia Marie Junge (SFWi) besiegte sie in Runde 9 erspielte sich so den Landesmeisterinnentitel im direkten Duell. Herzlichen Glückwunsch an Simeon und Ida zu ihrer überzeugenden Leistung und viel Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften! 

Die Top-Spieler:innen der U16: Andre Petrow (5.), Juri Pfeiffer (2.), Simeon Rose (1.), Ida Klara Kutz (3.)
Die Top 3 der U16w: Julia Marie Junge (2.), Ida Klara Kutz (1.), Jana-Marie Christiansen (3.)

Altersklasse U18/w

In der U18 der blieben die Top 3 in diesem Jahr unter sich. Dennoch war der Kampf um die vorderen Plätze spannend. Am Anfang stand Philipp Ziming Guo vom TuRa Harksheide nur hauchdünn vor seinen Kieler Konkurrenten Jonas Rempe und Bjarne Vollbehr in der Startrangliste. Gerade Philipp hatte in den letzten Monaten deutliche Fortschritte gemacht und konnte ein kleines Wertungsplus verbuchen.

Die ersten beiden Runden verliefen – wie im Schweizer System üblich – weitgehend erwartungsgemäß. Die erste Überraschung kam in Runde drei: Während Jonas, Bjarne und Philipp die Auftaktrunden souverän für sich entscheiden konnten, musste Philipp in der dritten Runde gegen den stark aufspielenden Narek Sargsyan (Ahrensburger TSV) einen halben Punkt abgeben. Auch Bjarne ließ in dieser Runde Chancen aus: Eine verpasste Taktik brachte seinen Gegner zurück ins Spiel, und auch Ruben stand zwischenzeitlich auf Gewinn – fand den entscheidenden Zug jedoch nicht. Am Ende trennten sich beide Remis.

In Runde vier kam es dann zum ersten direkten Duell unter den Führenden: Philipp gegen Jonas. Zwar hatte Jonas bis dahin die etwas besseren Chancen im Turnierverlauf, doch Philipp drehte die Partie. Nach einem schönen Mittelspiel konnte er einen kleinen Vorteil herausspielen und diesen konsequent ausbauen. Jonas verteidigte sich zäh, musste aber schließlich die Niederlage hinnehmen. Damit lag Philipp nun einen halben Punkt vor Jonas und hatte den direkten Vergleich für sich entschieden. Bjarne hingegen musste noch gegen beide antreten – das Rennen blieb also offen.

Der zweite Doppelrunden-Tag brachte besondere Herausforderungen mit sich. Nach einer langen Vormittagspartie – gegen Jonas – stand Philipp am Nachmittag erneut am Brett, diesmal gegen Bjarne, der nach einer kürzeren Partie am Vormittag ausgeruhter war. Nun verlief die Top-Partie lange ausgeglichen, doch in der Endphase unterlief Philipp ein ungeschickter Königszug. Bjarne verpasste zunächst die Gewinnfortsetzung, doch im Endspiel mit F- und H-Bauern für Bjarne und Türmen auf dem Brett beging Philipp einen entscheidenden Fehler: Er stellte seinen Turm vor den Bauern – ein Fehler, wie Turmendspiel-Experten wissen. Nur fünf Züge später musste er aufgeben. Bjarne übernahm die Führung.

Doch wie es im Schweizer System so ist – nach sechs Runden war noch alles offen. Der Zwischenstand lautete: Bjarne 5,5 Punkte, Jonas 5, Philipp 4,5. Das nächste Spitzenduell ließ nicht lange auf sich warten: Jonas traf auf Bjarne. In einer intensiven Partie setzte Jonas Bjarne am Königsflügel unter Druck. Ein starker Bauernvorstoß ermöglichte ihm ein Läuferopfer, das sich als Partieentscheider erwies. Nur fünf Züge später war die Partie vorbei – Jonas übernahm erneut die Führung.

Die direkten Duelle waren damit gespielt, es blieben noch zwei Runden. Alle drei Spitzenreiter saßen in der ersten Reihe an den vorderen Brettern. Jonas verteidigte seinen halben Punkt Vorsprung souverän – alle drei gewannen ihre beiden Schlussrunden, doch nur Jonas konnte sich damit den Turniersieg sichern. Jeder der drei hatte untereinander eine Partie gewonnen und eine verloren, aber Jonas gab als Einziger keinen weiteren Punkt ab. Philipp remisierte in Runde drei, Bjarne in Runde vier – und durch die bessere Buchholzwertung erreichte Philipp den zweiten Platz, Bjarne wurde Dritter. Rückblickend konnte Jonas damit seinen Titel in der U18 erfolgreich verteidigen. Im Vorjahr hatte er ihn sich zusammen mit Philipp geteilt, dieses Jahr wurde er alleiniger Sieger. Bjarne, im Vorjahr noch in der U16 aktiv, machte mit seinem starken Auftritt deutlich, dass in Zukunft mit ihm zu rechnen ist.

Sieben Spielerinnen und Spieler lagen mit zwei Punkten Rückstand im Verfolgerfeld – unter ihnen auch die Landesmeisterin Sofia Margaryan (Elmshorner SC) mit 5,5 Punkten. Ebenfalls auf 5,5 kam Ani Petrosyan von TuRa Harksheide, allerdings mit schlechterer Buchholzwertung – was über die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft entscheiden sollte. Der Turnierverlauf in dieser Gruppe war ebenso spannend: In Runde vier konnte Ani ihren Vorsprung ausbauen, während Helene Hellenbroich (Lübecker SV) und Sofia nur Remis spielten. Ani führte nun mit einem halben Punkt vor Helene und einem ganzen vor Sofia. Doch Runde fünf wirbelte erneut alles durcheinander: Sofia gewann ihre Partie, Helene spielte Remis, und Ani verlor. Damit standen alle drei punktgleich an der Spitze. In Runde sechs kam es zum direkten Duell zwischen Ani und Sofia. Sofia konnte sich dabei von einem schwachen, isolierten Bauern auf der C-Linie nicht mehr befreien. Ani spielte die Partie sauber zu Ende und gewann. Da Helene gleichzeitig verlor, ging Ani mit einem Punkt Vorsprung in die letzten drei Runden.

Doch das Hin und Her ging weiter: In Runde sieben gewann Sofia, Helene spielte Remis, Ani verlor – alle drei standen nun wieder bei vier Punkten. In Runde acht gewannen alle drei ihre Partien, wodurch es in der neunten und letzten Runde zum großen Finale kam. Ein Krankheitsfall stoppte den favorisierten Ruben Engels – und Sofia profitierte davon: Sie erhielt kampflos einen Punkt und lag nun vorne. Helene verabschiedete sich mit viereinhalb Punkten aus dem Titelrennen.

Die letzte Partie der Runde – zwischen Ani und Noah Stegert aus Neumünster – entwickelte sich zur längsten Partie des Tages. Immer wieder wechselten sich Gewinn- und Remischancen ab, doch ein schwacher Bauernzug von Noah entschied letztlich die Partie zugunsten von Ani. Nun kam es auf die Feinwertung an – und hier hatte Sofia die Nase vorn. Mit einem Vorsprung von 5,5 Buchholzpunkten wurde sie Landesmeisterin in der U18. Ein spannendes Turnier in einer mit 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besetzten Altersklasse, das bis zur letzten Partie offen blieb.

Die Top 4 der U18: Philipp Ziming Guo (2.), Jonas Rempe (1.), Bjarne Vollbehr (3.), Narek Sargsyan (4.)
Die Top-Spielerinnen der U18w: Ani Petrosyan (2.), Sofia Margaryan (1.), Helene Hellenbroich (3.)

Wir, euer LJEM-Team, hatten die Woche viel Spaß mit euch und gratulieren neben den Spieler:innen, die Titel und Pokale mit nach Hause nehmen konnten, natürlich auch allen weiteren Teilnehmer:innen zur erfolgreichen Teilnahme an der diesjährigen LJEM und hoffen, möglichst viele von euch im nächsten Jahr wieder zu sehen.

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den Turnierorganisator Lukas, der in diesem Jahr seine letzte LJEM organisiert hat. Danke für dein riesiges Engagement, Lukas! Es war eine fantastische Meisterschaft!

Hier geht es zu allen Ergebnissen. Auf unserem Instagram-Account findet ihr exklusive Fotos & Videos von der Meisterschaft - vielleicht wollt ihr nochmal durchstöbern und euch an die schöne Woche zurückerinnern. 

Euer LJEM-Team: Alwin, Lasse, Max, Ronja, Dani, Anna, Jo, Christian, Lukas, Finn, Felix, Christian, Anton, Bennet, Rouven & Swenja! <3

Turnierorganisator Lukas Mandelkow